Artischocken

© Amigo-Spiele

Gemüse ist zugegeben nicht bei allen Menschen gleichermaßen beliebt, um es mal freundlich auszudrücken. Dabei gehen die Geschmäcker unter den Leuten, die Gemüse mögen auch ziemlich auseinander. Während die einen auf Spargel schwören, mögen andere lieber Brokkoli oder Tomaten. Ich persönlich mag Rosenkohl, Rote Bete und Artischocken. Letztere vor allem auf der Pizza. Also habe ich mich über das neue Kartenspiel von Amigo-Spiele gefreut. Bei „Artischocken“ geht es dann aber doch leider darum, Karten mit Artischocken loszuwerden und möglichst andere Gemüse an die Stelle der Artischocken zu setzen.

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Wie funktioniert es?
Zu Beginn des Spiels bekommt jeder Spieler zehn Karten mit Artischocken. Die bilden den persönlichen Kartenstapel jedes Spielers. Für diesen Kartenstapel erhält jeder eine kleine Fläche, auf die dieser Stapel verdeckt gelegt wird. Das ist der Vorrat jedes Spielers. Außerdem befindet sich darauf noch ein Bereich für abgelegte Karten. Fünf Artischocken-Karten zieht jeder Spieler am Anfang auf seine Hand. In einer offenen Auslage in der Tischmitte liegen fünf Karten mit anderem Gemüse. Das sind die sogenannten Gemüsekisten, aus denen sich die Spieler bedienen dürfen. Von einem verdeckten Gemüsestapel wird diese offene Auslage immer wieder zu Beginn des Zuges eines Spielers aufgefüllt. Sind also alle Gemüsekisten aufgefüllt, nimmt sich der aktive Spieler eine Gemüsekarte aus der Auslage auf seine Hand.

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Dann kann er Gemüsekarten ausspielen. Die meisten dieser Karten erlauben es auf die eine oder andere Weise Artischocken auf den Kompost zu werfen und so dauerhaft los zu werden. Der Kompost ist ein offener Ablagestapel neben dem verdeckten Gemüsestapel. Die Karotte erlaubt es zum Beispiel mit ihr gemeinsam gleich zwei Artischocken zu kompostieren. Der Nachteil: Die Karotte ist nur einmal einsetzbar und ist auch das einzige Gemüse, das in diesem Zug des Spielers ausgespielt werden darf. Der Brokkoli erfordert drei Artischocken auf der Hand, um eine Artischocke auf den Kompost zu legen. Die Kartoffel dagegen lässt einen Spieler die oberste Karte des eigenen Nachziehstapels aufdecken; ist diese eine Artischocke, ab damit auf den Kompost.

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So geht es weiter mit der Zwiebel, die ich nach Gebrauch einem Mitspieler schenken muss, dem Lauch, dem Paprika, den Erbsen, die mir und einem anderen Spieler eine zusätzliche Gemüsekarte einbringt oder der Roten Bete, die zwei Spieler dazu auffordert, sich gegenseitig Karten von der Hand zu ziehen; sind es zwei Artischocken, weg damit. Der Rhabarber ist nur in der deutschen Ausgabe enthalten. Er erlaubt es alle Karten aus den Gemüsekisten auszutauschen und sich dann von den neuen fünf Karten eine zu nehmen. Doch egal, wie viele Karten ein Spieler verwendet, am Ende kommen alle gemeinsam mit den Karten, die sich noch auf der Hand befinden auf die Ablage. Dann zieht der Spieler wieder fünf Karten von seinem persönlichen Kartenstapel. Ist der leer, wird der eigene Ablagestapel gemischt und zum neuen Kartenstapel, von dem Karten gezogen werden. Wenn ein Spieler beim Ziehen von Karten als erster keine Artischocken-Karten zieht, hat er gewonnen.

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Einschätzung
„Artischocken“ ist ein interessantes Deck-Building-Spiel, das dann doch so ganz anders ist als all die anderen Deck-Building-Spiele, die es sonst so gibt. Denn das Ziel ist ein völlig anderes. Ich soll eben meine zehn Artischocken möglichst so dezimieren und anderes Gemüse in mein Deck holen, dass ich keine der lästigen Artischocken ziehe. Die Regeln sind super einfach und das gesamte Spiel läuft völlig unproblematisch und auch zügig ab. In den ersten Partien muss man sich noch mit den Texten auf den Karten vertraut machen und verstehen, wie jede einzelne Karte funktioniert. Doch da es recht wenige unterschiedliche Karten gibt, ist das nicht sonderlich schwierig. Mancher Kartentext fällt zwar ein wenig länger aus, aber auch das ist nicht so tragisch. Wir waren nach zwei Runden im Spiel drin. Trotz der einfachen Regeln ist „Artischocken“ dennoch herausfordernd und unterhaltsam. Ich muss mir jeweils gut überlegen, welche Karte ich mir aus der Mitte nehme, um möglichst schnell Artischocken loszuwerden und anderes Gemüse in meinen Kartenstapel zu bekommen.

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Natürlich sind manche Karten zu Spielbeginn stärker als am Ende und das sollte ich in Betracht ziehen. Da bin ich aber abhängig von der Auswahl in der Mitte! Und von dem, was die anderen Leute, die mitspielen so machen. Denn manche Karten haben positive Effekte, wenn sie mir ein anderer gönnt. Das kann dann schon mal einseitig werden, wenn eine Person von den anderen bevorzugt wird, weil sie die schönen Zwiebeln bekommt oder durch reichlich Rote Bete Artischocken kompostieren darf. Aber davon abgesehen, ist „Artischocken“ ein völlig unkompliziertes und kurzweiliges Familienspiel mit lustigen Grafiken, das sich besonders auch für Leute eignet, die sonst nur wenig spielen. Wir hatten jedenfalls viel Spaß damit. So macht Gemüse auch denen Freude, die sonst nichts von Brokkoli und Co halten.

„Artischocken“
Autor: Emma Larkins
Verlag: Amigo-Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: 10 Euro

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