Burg Appenzell

© Zoch Verlag

Upcycling ist ja grade schwer angesagt. Dinge, die schon mal verwendet wurden, aufbereiten und dann wieder verwenden. Auch Spiele-Verlage beherrschen diese Methode. Das nennt sich dann Relaunch oder Neuauflage. Das kann richtig schön sein, wenn es sich um ein gutes Spiel handelt, dass es sonst nicht mehr gibt. Ein exzellentes Beispiel dafür ist “Burg Appenzell” von Bernhard Weber und Jens-Peter Schliemann, das jetzt bei Zoch neu aufgelegt wurde.


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Wie funktioniert es? 

Kern des Spiels ist die im Titel schon erwähnte Burg. Das schöne dreidimensionale Prachtexemplar ist in den unteren Teil der Spielschachtel integriert, bzw., erhebt sich ein wenig darüber. Vor Spielbeginn muss ich hier den Anweisungen folgen und die Burg in drei Ebenen aufbauen. Unten im Schachtelboden befindet sich ein Plastikeinsatz, der in mehreren Reihen 33 Löcher aufweist. Das ist das Kellergewölbe der Burg.

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Auf die Löcher werden beliebig Plättchen gelegt, die sich später im Spiel bewegen lassen. 21 dieser Schiebe-Plättchen zeigen sieben verschiedene Käsesorten, darunter natürlich auch den namensgebenden Appenzeller. Je drei Käse einer Sorte gibt es. Daneben sind auch drei Mausefallen mit Loch unter den Schiebe-Plättchen. Sie sorgen dafür, dass Mäuse in das Kellergewölbe fallen, wo sie bis zum Spielende bleiben müssen. Ein 34. Plättchen bleibt übrig, dass dann genutzt werden kann, um die Plättchen zu schieben.

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Auf die Schiebe-Plättchen wird nun der Gitternetzspielplan gelegt, der ebenfalls 33 Löcher aufweist und auf diesen Spielplan kommen dann 18 Dächer in drei verschiedenen Größen, die den Spielplan komplett abdecken. Offen bleiben nur vier Türme in den vier Ecken der Burg. Dort findet jeweils eine Maus ihren Platz. Jede Person hat vier Mäuse in der von ihr gewählten Farbe bekommen. Nun kann das Spiel beginnen. Mein Ziel ist es vier Käse – jeder von einer anderen Sorte – zu ergattern. Bin ich am Zug, darf ich bis zu vier Aktionen ausführen. Ich darf Dächer der Burg abdecken. Außerdem darf ich meine Mäuse-Figuren bewegen und einmal pro Zug darf ich auch die Schiebe-Plättchen schieben.

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Die Aktionen Dächer abdecken und Bewegen kann ich auf mehrere Mäuse verteilen. Jede Bewegung und jedes Aufdecken ist jeweils eine Aktion. So bewegen sich die Mäuse durch die Burg. Um einen Käse tatsächlich zu erhalten, muss ich gleichzeitig zwei meiner Mäuse-Figuren auf jeweils einem anderen Feld mit dem gleichen Käse stehen haben. Das klingt leichter als es ist Wer zuerst vier verschiedene Käse hat, gewinnt. Das Spiel kann auch enden, wenn ein Spieler nur noch eine Maus zur Verfügung hat, weil alle anderen schon im Kellergewölbe verschwunden sind. Sollte dieser Fall eintreten, gewinnt, wer dann die meisten Käse vorweisen kann. 

Einschätzung
Als “Burg Appenzell” vor fünfzehn Jahren rausgekommen ist, hat es damals gleich mehrere Preise gewonnen. Unter anderem den Deutschen Spielepreis für das beste Kinderspiel. Für das Spiel des Jahres war “Burg Appenzell” immerhin auf die Empfehlungsliste gekommen. Interessanterweise war es nicht auf der Empfehlungsliste für das Kinderspiel des Jahres. Die Auszeichnungen hat “Burg Appenzell” aber völlig zu Recht bekommen.

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Das Spiel ist wunderschön aufgebaut. Der dreidimensionale Spielplan lädt förmlich dazu ein, damit spielen zu wollen. Die eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten mit nur vier Aktionen machen das Spiel spannend. Wie nutze ich sie am besten? Dazu kommt die bewegliche Ebene mit den Schiebe-Plättchen. Dieses Element gibt dem Spiel den richtigen Pepp, weil sich dadurch immer wieder was verändert und Mäuse eben auch plötzlich verschwinden können. Daher muss ich immer überlegen, ob ich wirklich gut und sicher stehe mit meinen Mäuse-Figuren. Daher ist “Burg Appenzell” für mich auch kein reines Kinderspiel, auch wenn es so gestaltet ist, sondern es ist ein sehr gutes Familienspiel. Die vorbildlichen Regeln helfen leicht ins Spiel zu finden und lassen keine Fragen offen.  Wer bereits die alte Ausgabe von “Burg Appenzell” von 2007 hat, braucht übrigens die Neuauflage nicht. Es wurde nur die Grafik leicht überarbeitet, sonst ist alles gleichgeblieben. Wer das Spiel aber noch nicht hat, sollte es sich unbedingt holen. Ein wirklich schönes und empfehlenswertes Kinder- und Familienspiel! 

„Burg Appenzell“
Autor: Bernhard Weber, Jens-Peter Schliemann
Verlag: Zoch
Für 2 – 4 Spieler
Ab 6 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 30 Euro 

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