Cabanga!

© Amigo-Spiele

Es gibt Menschen, die setzen sich erst an den Tisch, wenn da ein Spiel drauf liegt, das mal mindestens zwei Stunden braucht, um es zu spielen. Andere dagegen haben das Sitzfleisch und die Geduld nicht, um sich so einem Spiel hinzugeben. Für sie muss es eher ein kurzes knackiges Spiel sein, das schnell erklärt werden kann und sich ebenso schnell spielen lässt. Für genau diese Leute hat Amigo-Spiele seit vielen Jahren ein reichhaltiges Angebot an guten und unterhaltsamen Kartenspielen. Und dieses Angebot wird nun durch das Karten-Ablege-Spiel “Cabanga” von Michael Modler erweitert, das in diesem Herbst erschienen ist. 


Wie funktioniert es? 

„Cabanga!“ ist ein Kartenspiel, bei dem es darum geht, möglichst schnell alle eigenen Handkarten loszuwerden. Karten, die ich noch auf der Hand habe, wenn jemand anderes seine Karten zuerst komplett losgeworden ist, schlagen bei mir mit Minuspunkten zu buche. Das Spiel endet, wenn jemand mindestens 18 Minuspunkte erreicht und damit verloren hat.

© Amigo-Spiele

Die Person mit den wenigsten Minuspunkten hat dann gewonnen. Das ist die Grundidee von „Cabanga!“. Der Aufbau des Spiels geht sehr schnell. Es gibt vier Farben (blau, gelb, rot und violett) und in jeder Farbe Zahlen-Karten mit den Werten Eins bis 18. Die Zahlen-Karten werden gemischt und alle, die mitspielen, erhalten acht dieser Karten auf die Hand, und zwar unabhängig davon, wie viele Leute mitmachen. Für drei bis sechs Personen ist „Cabanga!“ ausgelegt. Die restliche Zahlen-Karten werden als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt.

© Amigo-Spiele

Für jede Farbe gibt es eine spezielle Reihen-Karte, die in die Mitte gelegt wird. Auf den Reihen-Karten sind keine Zahlen, sondern Masken, die schlicht für die Farbe stehen. Diese vier Reihen-Karten werden untereinander in eine Reihe gelegt.

© Amigo-Spiele

Neben jede dieser Reihen-Karten kommen zum Start zwei erste Zahlen-Karten. Eine rechts und die andere links der jeweiligen Reihen-Karte. Diese ersten beiden Zahlen-Karten sind in einem neutralen Grau gehalten und werden als Start-Karten bezeichnet.

© Amigo-Spiele

Die acht Start-Karten werden gemischt und zufällig neben die Reihen-Karten verteilt. Bin ich am Zug, lege ich zur farblich passenden Reihen-Karte eine Zahlen-Karte von meiner Hand auf die oberste Karte auf einer Seite drauf. Also rechts oder links. Die Seite kann ich völlig frei wählen und auch welche Zahlen-Karte ich in der passenden Farbe legen will. Allerdings wird jetzt geschaut, ob es eine Lücke in der Zahlenabfolge zwischen meiner eben gelegten Zahlen-Karte und der Zahlen-Karte auf der anderen Seite der Reihen-Karte gibt.

© Amigo-Spiele

Alle Leute, die in der Farbe Zahlen-Karten haben, die in die Lücke passen, rufen „Cabanga!“ und schmeißen mir ihre Karten zu. Diese Karten lege ich zur Seite und muss vom allgemeinen Nachziehstapel so viele Karten ziehen, wie mir da eben zugeflogen sind. Sollte am Ende des Zuges eine Person keine Karten mehr auf der Hand haben, ist eine Runde „Cabanga!“ beendet.

© Amigo-Spiele

Dabei kann es passieren, dass die Person, die gerade am Zug ist, ihre letzte Karte ablegt, dann aber von anderen Personen noch Karten zugeworfen bekommt. Sollte das der Fall sein, ist die Runde eben noch nicht beendet. Es kann auch eine Person die Runde beenden, die gar nicht aktiv am Zug ist, wenn sie der aktiven Person ihre letzte Karte zuwerfen kann.

© Amigo-Spiele

Ist eine Runde beendet, werden die Minuspunkte auf den Karten, die Leute jetzt noch auf der Hand haben, gezählt. Dabei gibt es minus eins bis minus drei Punkte auf den Karten. Da eine Partie „Cabanga!“ erst endet, wenn eine Person mindestens 18 Minuspunkte hat, kann es unterschiedlich viele Runden dauern, bis das der Fall ist. 

  

Einschätzung

© Amigo-Spiele

„Cabanga!“ ist superschnell erklärt, weil auch die Regeln so schön einfach sind: Eine Zahlen-Karte in einer Farbe ablegen. Das kann doch so schwer nicht sein! Aber da fangen die Probleme an. Welche Karte sollte ich ablegen? Am Anfang ist das noch recht einfach, aber nach und nach wird es immer kniffliger und ich bringe mich selbst in Schwierigkeiten. Ich sollte möglichst keine Lücke lassen. Das ist einfach, wenn ich die passenden Karten habe. Was aber, wenn nicht? Wann werde ich ungünstige Karten los? Besonders hohe und besonders niedrige Karten erweisen sich da als Klotz am Bein, immerhin bringen sie aber nur wenige Minuspunkte. Helfen kann da, wenn ich beobachtet habe, bei welcher Farbe schon viele Karten abgelegt wurden. Wo ist die Gefahr am geringsten sich ein „Cabanga!“ einzufangen?

© Amigo-Spiele

Wenn es ganz blöd läuft, können es drei, vier oder fünf Karten sein, die ich abbekomme. Ich kann aber auch Glück haben, denn von den 72 Zahlen-Karten sind ja selbst bei sechs Leuten nur 48 im Spiel. Ich könnte gerade am Anfang vielleicht auch was riskieren! Glück gehört bei „Cabanga!“ eindeutig dazu. Auch wenn es darum geht, wie viele Minuspunkte mir meine Karten bringen. Da kann ich mit vier Karten besser dran sein als andere mit weniger Karten, die aber mehr Minuspunkte zeigen. Ein wenig Taktik ist auch dabei und Beobachten. Aber „Cabanga!“ lebt vor allem von der Spannung: Komme ich mit meiner großen Karten-Lücke vielleicht durch? Es ist sehr unterhaltsam und spielt sich sehr zügig, weil acht Karten dann doch schnell von der Hand weg sind. Bei den Zahlen-Karten hat das Design nicht alle Leute überzeugt, mit denen ich „Cabanga!“ gespielt habe. Aber an die Gestaltung der Karten gewöhnt man sich schnell und das war auch der einzige Kritikpunkt. „Cabanga!“ erfindet das Genre der Karten-Ablege-Spiele nicht neu, macht aber alles richtig und ist ein super Familienspiel, das einfach Spaß macht und auch für Leute geeignet ist, die nicht so oft spielen.   

„Cabanga!”
Autor: Michael Modler
Verlag: Amigo-Spiele
Für 3 – 6 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer:20 Minuten
Preis: 9 Euro

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen