Carnac

© HUCH & friends
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„Carnac“ ist eine kleine französische Gemeinde in der Bretagne – mit etwas über 4.000 Einwohnern. Direkt am Atlantik gelegen, ist „Carnac“ berühmt geworden für seine mehr als 3.000 Menhire (aufrechtstehende große Steine. In den Asterix-Comics heißen sie Hinkelsteine). Und um diese Menhire geht es bei dem Spiel „Carnac“, das bei „HUCH & friends“ erschienen ist.

Wie funktioniert es?
„Carnac“ ist ein Spiel für zwei Personen. Beide greifen auf einen gemeinsamen Vorrat an rechteckigen Steinen zurück. Sie stehen für die Menhire in „Carnac“. Auf den Steinen finden sich genau gleich verteilt auf den Kopfenden und den Seiten rote und weiße Symbole. Dem einen Spieler sind die roten, dem anderen die weißen Symbole zugeordnet. Zwischen den Spielern liegt das Spielbrett, das ein quadratisches Muster zeigt. Einer der Spieler beginnt und stellt einen Stein aufrecht auf das Spielbrett auf eines der Quadrate. Dabei kann er frei wählen, ob sein Symbol oder das des Gegenspielers nach oben zeigt. Der Gegenspieler muss nun entscheiden, ob er diesen Stein auf die Seite kippt oder aufrecht stehen lässt. Lässt er den Stein stehen, so ist der gleiche Spieler nochmals am Zug und darf einen zweiten Stein hinstellen. Entscheidet sich der Gegenspieler aber dazu, den Stein zu kippen, so ist er nun selbst am Zug und stellt einen Stein aufrecht auf das Spielfeld. Das geht so lange, bis keine Steine mehr im Vorrat vorhanden sind. Ziel ist es, sogenannte Dolmen der eigenen Farbe zu bilden. Ein Dolmen besteht aus drei zusammenhängenden Symbolen einer Farbe. Dabei ist die Draufsicht aus der Vogelperspektive auf die Steine entscheidend. Wer mehr Dolmen hat, der gewinnt.

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Einschätzung
„Carnac“ ist ein Taktikspiel zum Tüfteln. Zu Beginn geht es zunächst ein wenig schwerfällig von der Hand. Das liegt aber nicht an den Regeln, denn die sind sehr überschaubar und auch gut erklärt. Der zögerliche Start liegt vielmehr an der Unsicherheit, wo ich auf dem Spielbrett den ersten Stein platziere und wie es von da aus weitergehen soll? Auch das Kippen der Steine bereitet zunächst noch ziemlich Kopfzerbrechen. Die Sicherheit, wie die Steine gestellt und gekippt werden müssen, kommt erst nach und nach mit mehr Partien. Denn es kann durchaus Sinn machen, die Steine auf die Farbe des Gegenspielers zu kippen, wenn ich damit Dolmen des Gegners verbinden kann und so seine Gewinnpunkte reduziere. „Carnac“ ist zwar nicht übermäßig schwer zu spielen, aber dennoch eher ein Spiel für Denker. Wer Schach mag oder auch Go, der kann an „Carnac“ Freude finden. Für ein abstraktes Denkspiel ist „Carnac“ wirklich gut gelungen und die Hintergrundgeschichte wirkt nicht aufgesetzt. Darüber hinaus kann „Carnac“ auch mit seinem hochwertigen Material überzeugen.

„Carnac“
Autor: Emiliano Venturini
Verlag: HUCH & friends
Für 2 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: ca. 23 Euro

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