Dragondraft

© HABA

Es gibt Spiele, die machen gleich auf den ersten Blick Lust sie zu spielen. Das jetzt bei HABA erschienene „Dragondraft“ zählt für mich definitiv dazu. Fröhliche und auch weniger fröhliche Drachen in einem mittelalterlichen Ambiente schauen einem von der Spieleschachtel entgegen.

 

 

 

 

 

Wie funktioniert es?

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Bei „Dragondraft“ sollen die Spieler mit einigen Drachen eine Zirkusshow aufziehen und damit möglichst viele Zuschauer anlocken. Die Drachen gibt es als Karten in fünf verschiedenen Farben, die die Spieler in bestimmter Anzahl sammeln sollen, um Zuschauer zu begeistern. Rote, Lila und Blaue Drachen müssen sich am Ende jeder Runde in einer bestimmten Mindestanzahl auf der Hand eines Spielers befinden, um Zuschauer und damit Siegpunkte zu generieren. Bei Gelben und Grünen Drachen gilt die Devise, je mehr desto besser. Außerdem gibt es auch noch Kobold-Karten, die bei der Ausgestaltung der Show helfen. Sämtliche Drachen- und Koboldkarten werden miteinander gemischt und dann werden die Karten in vier Reihen mit jeweils zehn Karten auf dem Spielbrett ausgelegt. Übrige Karten werden zur Seite gelegt. Jeder Spieler, beginnend beim Startspieler darf sich reihum je eine Karte nehmen.

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Und das so lange, bis das zulässige Handkartenlimit erreicht ist. Das liegt bei allen Spielern zu Beginn des Spiels bei neun Karten. Nimmt ein Spieler die erste Karte einer Reihe ist das kein Problem. Für jede Karte, die er jedoch in dieser Reihe überspringt, erhält er zur Strafe eine Stinkmorchel-Karte. Dadurch wird die Hand des Spielers schnell mit sinnlosen Karten gefüllt, die er für nichts verwenden kann. Hat jeder Spieler die maximale Zahl von Karten auf der Hand wird die Show vorbereitet. Dabei ist nun der Spieler neuer Startspieler, der als erster sein maximales Handkartenlimit erreicht hatte. Das ist wichtig für die nun folgende Phase, in der die Kobolde ihr Können zeigen.

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Wer zwei Kobolde abgibt, kann dafür ein Feuerwerk erstehen, das von nun an in jeder Runde einen Zuschauer extra anlockt. Für drei Kobolde ist der Erwerb eines wohlriechenden Fläschchens möglich, das von nun an jede Runde den üblen Gestank der Stinkmorchel-Karten überdeckt und tatsächlich pro Stinkmorchel-Karte einen Zuschauer bringt. Für ebenfalls drei Kobolde kann ein Schinken erstanden werden. Der erlaubt es eine Karte mehr als sonst erlaubt auf die Hand zu nehmen und zuletzt steht für vier Kobolde noch der Kauf einer Drachenklaue in Raum. Sie belohnt von nun an jede Drachenfarbe auf der Hand eines Spielers mit einem Zuschauer extra. Allerdings ist für vier Kobolde auch schon eine kleine Zuschauertribüne zu bekommen. Wer noch mehr Kobolde einsetzt, der kann auch größere Tribünen bekommen. Bis maximal 26 Zuschauer können so auf für die Show begeistert werden.

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Dabei liegen in den jeweiligen Preiskategorien die wertvolleren Tribünenteile oben, weshalb es wichtig sein kann, in dieser Phase des Spiels den ersten Zugriff zu haben. Die Zuschauer, die durch die Tribünen hinzukommen, werden einmalig beim Erwerb des Tribünenteils dem Spieler gutgeschrieben. Mit seinem Marker rückt der Spieler entsprechend auf der Zählleiste voran. Es ist auch möglich Koboldkarten zu behalten, um sie für eine spätere Runde aufzuheben. Immerhin wird „Dragondraft“ über fünf Runden gespielt. Jetzt haben die Drachen ihren großen Auftritt. Jeder Spieler zeigt welche Drachen er gesammelt hat. Sind dies mindestens drei Rote Drachen, so bringt jeder dieser Roten Drachen vier Punkte ein. Bei Blauen und Lila Drachen muss ein Spieler mindestens je zwei auf der Hand haben. Wer die meisten Gelben Drachen sammeln konnte, erhält fünf Extrapunkte. Die Grünen Drachen steigen exponentiell in ihrem Wert, je mehr ein Spieler davon sammeln konnte.

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Nachdem alle Drachenkarten ausgelegt und alle Punkte auf der Zählleiste abgetragen wurden, werden sämtliche Karten, auch jene, die noch auf dem Spielbrett waren oder dort nie gelandet sind, weil überschüssig, mit den Karten wieder zusammengemischt, die die Spieler in dieser Runde ausgespielt haben. Dabei dürfen Drachenkarten, anders als nicht genutzte Koboldkarten nicht mit in die nächste Runde genommen werden. Anschließend werden wieder in den vier Reihen je zehn Karten ausgelegt und der Startspieler wählt wieder die erste Karte. Nach der fünften und letzten Runde wird geschaut, wer beim Ausbau seiner Show und dem Sammeln der Drachen am erfolgreichsten war.

Einschätzung
„Dragondraft“ kommt sehr leicht daher. Die Regeln sind sehr schnell erklärt und wirklich einfach. Und dennoch ist „Dragondraft“ kein Kinderspiel, auch wenn das auf der Spieleschachtel so aussieht und das Spielmaterial den Eindruck macht. Tatsächlich ist es eine echte Taktiknuss, die hier zu knacken ist. Jeder Spieler muss nämlich immer schauen, welche Drachen die anderen Spieler so nehmen und ob er ihnen das gönnen will und was das für ihn selbst und seine Show bedeutet. Lohnt es sich noch diesen Roten Drachen zu nehmen?

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Wie viele Gelbe Drachen hat wer? Dabei heißt es gut aufpassen und mitzählen. Ist es sinnvoll Stinkmorchel-Karten in Kauf zu nehmen? Vielleicht um bewusst als erster das Handkartenlimit zu erreichen, um dann Startspieler zu sein! Gleichzeitig gilt es abzuwägen, welche Boni man sich sichern will. Die augenscheinlichste Wahl ist der Schinken, der die maximale Zahl an Handkarten erhöht. Auch die Tribünen sind sehr lukrativ. Spannend ist, dass dadurch auch verschiedene Strategien möglich sind. Nehme ich lieber Kobolde oder doch nur bestimmte Drachen, wenn ich sie bekommen kann. Oder ist eine Mischung aus Drachen und Kobolden sinnvoll? Und wieder ist auch alles abhängig davon, wie die Karten auf dem Spielbrett ausgelegt werden und was die Mitspieler so machen. Dabei ist es spannender, je mehr Spieler beteiligt sind. Das alles macht für mich „Dragondraft“ zu einem erstklassigen Familienspiel, in dem weitaus mehr steckt, als es den Anschein hat. Uns hat es richtig Spaß gemacht, es ist flott gespielt und schreit förmlich nach Wiederholungen.

„Dragondraft“
Autor: Benjamin Schwer
Verlag: HABA
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 30 Euro

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