Freeze Factory

© Piatnik Verlag

In Gesellschaftsspielen werden die unterschiedlichsten Waren hergestellt. Bier und Wein sind da zum Beispiel sehr beliebt, aber auch andere Güter sind immer wieder Thema in Spielen: Glas oder Marmor. Eis zählt eher zu den seltenen Produkten, das in Spielen behandelt wird. Das Spiel „Freeze Factory“ der beiden Autoren Gil Druckman und Danny Hershkovits, das jetzt bei Piatnik erschienen ist, ändert das. Hier steht das Eis und dessen Produktion im Zentrum des Spiels.

 

 

Wie funktioniert es?
Die Spieler haben eine neue Eismaschine erfunden. Und nun haben die lieben Kunden Wünsche. Immer drei verschiedene Sorten Eis sollen in eine Tüte und die Aufgabe für die Spieler besteht nun darin, diese Wünsche zu erfüllen. Dazu gibt es ein quadratisches Spielbrett – das ist die Eismaschine – mit 25 Feldern.

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Darauf werden 13 leckere Eissorten als Plättchen zufällig verteilt. Hier ist alles dabei, von der traditionellen Schokolade bis zur exotischen Mango und der fruchtigen Zitrone. Alle Spieler ziehen von einem verdeckten Stapel eine Eistüte. 26 dieser Tüten mit jeweils einer anderen Kombination aus drei Eissorten sind vorhanden. Jeder Spieler schaut sich an, welche drei Eissorten auf seiner Eistüte zu sehen sind, und hält dies vor den anderen Spielern geheim. Ziel jedes Spielers ist es, die drei Eissorten seiner Tüte auf dem Spielbrett nebeneinander zu bekommen. Dazu müssen die drei entsprechenden Eissorten-Plättchen horizontal oder vertikal in einer Reihe nebeneinander liegen. Die Reihenfolge der Eissorten spielt dabei keine Rolle. Ist ein Spieler am Zug hat er drei Bewegungspunkte. Damit kann er Eissorten in der Eismaschine drei Felder weit horizontal oder vertikal verschieben. Diagonal zu verschieben ist nicht erlaubt. Auch dürfen nie zwei Eissorten-Plättchen auf einem Feld liegen. Dabei kann die Bewegung beliebig auf mehrere Eissorten aufgeteilt werden. Es ist auch erlaubt ein Eissorten-Plättchen über den Rand des Spielbretts hinauszuschieben.

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Das Plättchen wird dann auf der genau gegenüberliegenden Seite der entsprechenden Reihe wiedereingesetzt; natürlich muss das Feld dort frei sein. Wer mehr als die üblichen drei Bewegungspunkte haben will, der kann auch einen Würfel werfen, um noch mehr Bewegungspunkte zu bekommen. Das kann aber auch nach hinten losgehen und die Zahl der Bewegungspunkte verringert sich oder es darf gar nichts bewegt werden. Zur Entschädigung darf der so bestrafte Spieler eine weitere Eistüte vom Stapel ziehen.

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Hat ein Spieler drei Eissorten-Plättchen in einer Reihe zeigt er die entsprechende Tüte vor und nimmt sich eine neue Eistüte vom Stapel. Das geschieht auch, wenn ein anderer Spieler in seinem Zug drei Eissorten-Plättchen in eine Reihe nebeneinander bewegt, die auf der Tüte eines anderen Spielers zu sehen sind. Dann darf dieser Spieler, auch wenn er gerade nicht am Zug ist, seine Eistüte vorzeigen und sich eine neue Eistüte nehmen. Hat ein Spieler noch Bewegungspunkte offen, nachdem er eine Eistüte erfüllen könnte, darf er diese noch nutzen. Sind keine Eistüten mehr im Nachziehstapel vorhanden, endet das Spiel und es gewinnt, wer die meisten Wünsche (Eistüten) erfüllen konnte.

Einschätzung
„Freeze Factory“ ist optisch sehr schön gestaltet und es hat natürlich ein Thema, das den meisten Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte! Wer mag schon kein Eis? Die Regeln sind denkbar einfach! Was Schwierigkeiten bereitet, sind – wie eigentlich immer – die anderen Spieler. Die verschieben ständig die Eissorten, die ich mir schon so schön zurechtgerückt hatte. Aber – und das finde ich wirklich gut: Sollte eben ein anderer Spieler in seinem Zug meine Eistüte erfüllen, dann bekomme ich ja meinen Punkt und eine neue Eistüte.

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Dadurch muss ich auch dann aufmerksam sein, wenn ich nicht selbst dran bin. Das sorgt dafür, dass immer alle Spieler irgendwie beteiligt sind. Was bei „Freeze Factory“ wichtig ist: Die Farben der Eissorten-Plättchen sollten vor Spielbeginn mit den Farben auf den Eistüten verglichen werden. Jeder Spieler sollte wissen, welches Eissorten-Plättchen welcher Farbe auf der Eistüte entspricht, sonst könnte es während des Spiels ärgerlich sein, wenn man falsche Eissorten-Plättchen verschiebt. Natürlich hängt bei „Freeze Factory“ auch viel vom Glück ab. Ziehe ich Eistüten, bei denen die Eissorten-Plättchen sowieso schon nahe beieinander liegen, dann habe ich einen Vorteil. Aber es ist eben nicht nur Glück. Wer schlau die Eissorten-Plättchen verschiebt und die Möglichkeiten erkennt, die sich ihm bieten, der kommt schneller voran beim Erfüllen der Wünsche seiner Kunden. „Freeze Factory“ ist natürlich kein Highend Familienspiel, aber es hat uns beim Spielen viel Spaß gemacht. Die schöne Spielidee, die tolle Optik und die einfachen Regeln machen aus „Freeze Factory“ ein cooles Kinder- und Familienspiel.

„Freeze Factory“
Autor: Gil Druckman und Danny Hershkovits
Verlag: Piatnik
Für 2 – 4 Spieler
Ab 6 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 15 Euro

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