Get on Board – New York & London

© iello / Hutter Trade

Der öffentliche Personennahverkehr ist wichtig. Besonders in den Metropolen dieser Welt würde ohne ihn gar nichts gehen, sondern der Verkehr schlichtweg zusammenbrechen. Das Spiel “Get on Board – New York & London”, das beim französischen iello-Verlag erschienen ist, trägt dieser Tatsache Rechnung. Dabei sollen Fahrgäste auf meiner Buslinie zum gewünschten Ziel kommen. Inzwischen ist auch schon “Get on Board – Paris & Rome” erschienen. Bisher aber nur auf englisch. Darüber hinaus gibt es noch etliche Städte, bei denen das Spielprinzip funktionieren könnte.

Wie funktioniert es? 

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Ich betreibe eine Buslinie entweder in New York – wenn zwei oder drei Leute mitspielen oder in London – bei vier oder fünf Leuten. Und ich sollte möglichst die beste Route finden, um alle Fahrgäste an die Orte zu bringen, wo sie gerne hinwollen. Und das in einer bestimmten Reihenfolge, um möglichst viele Punkte zu machen.

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Das ist das Ziel des Spiels. Um das zu schaffen, gibt es einen beidseitig bedruckten Spielplan. Auf der einen Seite ist Manhattan in New York zu sehen, auf der anderen das Zentrum von London. Außerdem bekommt jede Person, die mitspielt einen Bogen vom großen Spielblock. Auf diesem Block sind die verschiedenen Fahrgäste zu sehen, die ich im Laufe des Spiels in meinen Bus einsteigen lasse.

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Daneben sind auch die Orte zu sehen, die diese Fahrgäste gerne besuchen wollen. Für Touristen sind das Sehenswürdigkeiten, für Geschäftsleute Bürotürme und für die Studentinnen Universitätsgebäude. Nur die Rentnerinnen haben keinen Ort, an den sie gerne wollen. Die fahren einfach gerne im Bus mit. Auch auf dem jeweiligen Spielplan sehe ich alle diese Personen und Orte. Außerdem gibt es dort noch Ampeln und natürlich Straßen. Auf diese Straßen lege ich eine Route mit kleinen Streckenmarkern in der von mir gewählten Farbe. 32 dieser Streckenmarker habe ich zur Verfügung. Damit ich überhaupt weiß, woher ich komme und wohin ich muss, wird der Startpunkt meiner Route zufällig über Ticket-Karten bestimmt.

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Außerdem bekomme ich noch eine persönliche Zielkarte, die mir zeigt, welche Orte ich mit meiner Route im Laufe des Spiels erreichen sollte. Außerdem gibt es neben dem persönlichen Ziel auch noch zwei allgemeine Ziele. Wer sie zuerst erfüllt, bekommt dafür je zehn Siegpunkte.

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Diese allgemeinen Ziele können darin bestehen zuerst fünf Geschäftsleute im Bus gehabt zu haben oder drei Sehenswürdigkeiten erreicht zu haben. Neben den Wünschen der Fahrgäste habe ich also noch andere Ziele, die ich erfüllen sollte, um zu gewinnen. Das wäre alles nur halb so schlimm, wenn ich meine Route einfach so legen dürfte, wie ich das will! Doch da kommen die Ticket-Karten in die Quere.

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Über zwölf Runden wird jeweils eine dieser Ticket-Karte zufällig aufgedeckt. Sie zeigt mir, wie viele meiner Streckenmarker und in welcher Form ich sie legen darf. Dabei hat jede Person auf ihrem Spielbogen eine andere Zuordnung der von eins bis zwölf durchnummerierten Tickets zu den Streckenmarkern.

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So ist das Spiel an dieser Stelle asynchron. Ich kann mich entscheiden, korrigierend einzugreifen und die Streckenmarker anders zu legen als vorgegeben; das aber zum Preis von Minuspunkten, die bei mir auf dem Spielbogen zu Buche schlagen.

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Erschwert wird meine Streckenwahl noch dadurch, dass alle anderen auch ihre Buslinien legen. Da entstehen Staus, in die ich nicht fahren sollte. Denn, wenn ich viel befahrene Straßen nutze, dann gibt auch das Minuspunkte, die ich eigentlich vermeiden sollte. Wenn ich Streckenmarker lege, dann markiere ich auf meinem Spielbogen, welche Personen und Orte ich erreicht habe. Bei Touristen und Geschäftsleuten gibt es eine Grenze, wie viele davon jeweils in meinem Bus sitzen können. Erreiche ich ein passendes Gebäude, dann steigen diese Personen aus meinem Bus aus und ich erhalte dafür Siegpunkte und bei Geschäftsleuten auch einen Bonus. Je mehr passende Leute in diesem Moment in meinem Bus sind, umso besser. Jetzt ist wieder Platz in meinem Bus und ich kann ein neues Gebäude ansteuern.

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Vier besondere Gebäude gibt es auf jedem Plan, die mir einmalig noch Extrapunkte einbringen für jede Person der entsprechenden Art, die ich bis dahin schon transportiert habe.  Sind alle Ticket-Karten aufgedeckt und zwölf Runden vorbei, wird zusammengerechnet. Wie viele Punkte konnte ich mit Fahrgästen sammeln, wie viele über mein persönliches und die allgemeinen Ziele und wie viele Minuspunkte musste ich hinnehmen. Wer die höchste Gesamtpunktzahl hat, gewinnt. 

Einschätzung
Bei “Get on Board – New York & London” muss ich gut planen, damit ich möglichst viele Punkte hole. Eine strategische Herausforderung.

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Da gibt es so viele Dinge, die ich beachten will und beachten sollte. Wo führe ich meine Busroute lang, damit ich möglichst viele Leute der passenden Art im Bus habe, bevor ich das von ihnen gewünschte Gebäude ansteuere? Wie kann ich gleichzeitig mein persönliches Ziel und die beiden allgemeinen Ziele erreichen und möglichst wenige Minuspunkte kassieren. Es ist eine Optimierungsfrage. Die Spieldauer ist mit nur zwölf Runden und knapp 30 Minuten kurz, aber intensiv. Natürlich spielt der Zufall eine gewisse Rolle, weil die Vorgaben durch die Ticket-Karten, wie ich meine Streckenmarker platzieren muss, zufällig erfolgen.

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Es gibt aber nur sechs verschiedene Möglichkeiten und ich kann ab einem gewissen Punkt auch relativ gut einschätzen, was denn noch kommen könnte. Außerdem kann ich auch korrigierend eingreifen! Also überwiegt bei “Get on Board – New York & London” durchaus die Planung! Insgesamt ist es ein sehr reizvolles Spiel, das mich sehr anspricht, auch wegen des herrlichen Retro-Looks! Ein wenig größer hätte alles sein dürfen; sowohl der Spielplan als auch der Spielbogen. Aber ansonsten ist „Get on Board – New York & London“ ein knackiges, kurzweiliges und kompaktes Strategiespiel für Leute, die gerne planen. Ob die Altersangabe mit acht Jahren stimmt, da habe ich meine Zweifel, weil es schon sehr viel Planung erfordert hier erfolgreich abzuschließen. 

„Get on Board – New York & London“
Autor: Saashi
Verlag: iello / Vertrieb: Hutter Trade
Für 2 – 5 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 25 – 30 Euro 

2 Kommentare zu „Get on Board – New York & London“

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