Kingdomino – Origins

© Pegasus Spiele

Domino ist ein uraltes Spiel, das im Grund jedes Kind kennt. Rechteckige Steine aneinanderlegen, wenn sie gleiche Bilder oder Zahlen zeigen. Einfaches Prinzip, aber sehr unterhaltsam. Dieses Prinzip verwendet auch das Spiel “Kingdomino” von Bruno Cathala, das vor fünf Jahren auch prompt als Spiel des Jahres ausgezeichnet wurde. Nach „Queendomino“ und der Erweiterung „Kingdomino: Zeitalter der Giganten“, sowie der Kinderspielvariante „Dragomino“, das 2021 zum Kinderspiel des Jahres gekürt wurde, gibt es mit „Kingdomino Origins“ ein weiteres Spiel in der „Kingdomino“-Welt. Letztes Jahr beim Verlag Blue Orange erschienen, ist es nun über Pegasus Spiele auch in Deutschland lokalisiert worden.

© Blue Orange / Pegasus Spiele

Wie funktioniert es?
“Kingdomino Origins” geht, wie der Name schon sagt, zurück zum Anfang. In dem Fall in die Steinzeit. Entsprechend gibt es keine Burg wie bei „Kingdomino“, von der aus ich mein Reich aus Dominoplättchen erbaue. Es ist eine Art Höhle, von wo aus ich starte. Das Prinzip ist aber ansonsten völlig gleich: Wieder gibt es Dominosteine, die verschiedene Landschaften zeigen. Diese Dominosteine werden zufällig gezogen. (In der Version von Pegasus Spiele gibt es dafür einen Turm im Stil eines Vulkans, bei dem unten aus einem Fach die Dominosteine einzeln gezogen werden. In der Version von Blue Orange, die ich gespielt habe, hat es diesen Turm nicht gegeben). Bei zwei und vier Spielern sind das jeweils vier Steine, bei drei Spielern, drei Steine. Während die Vorderseiten der Steine immer zwei Landschaftsfelder haben, befinden sich auf den Rückseiten Zahlen. Dabei haben die wertvollen Steine hohe Zahlen; die weniger wertvollen Steine dagegen niedrige Zahlen. Die drei oder vier gezogenen Dominosteine werden nach den Zahlen auf der Rückseite aufsteigend sortiert und dann auf die Vorderseite gedreht, so dass die Landschaften sichtbar sind.

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Die Spieler müssen sich nun entscheiden auf welchen Stein sie ihre Spielfigur setzen wollen. Beim ersten Mal erfolgt die Reihenfolge, wer zuerst einen der ausgelegten Dominosteine wählen darf, zufällig. Haben alle Spieler ihre Figur auf einen Dominostein gesetzt. Werden nochmals drei oder vier Dominosteine gezogen und entsprechend ihrer Zahlen sortiert und rumgedreht, so dass auch hier die Landschaften zu sehen sind. Jetzt setzen die Spieler ihre Figur auf einen der neuen Steine. Dabei hat derjenige Spieler Vorrang, dessen Figur auf einem Dominostein mit der niedrigeren Nummer steht. Der Dominostein, von dem der Spieler seine Figur wegnimmt, muss er in sein Königreich nach bestimmten Anlegeregeln einbauen. Dabei gelten im Wesentlichen die Regeln wie im klassischen Domino. Insgesamt kann jeder Spieler maximal zwölf Steine verbauen. Außerdem gelten räumliche Beschränkungen. In einer Partie mit drei oder vier Leuten darf unser Dominoreich die Fläche von fünf mal fünf Feldern nicht überschreiten. In einer Partie zu zweit sind es sieben mal sieben Felder. Während es bei „Kingdomino“ nur darum ging, möglichst große zusammenhängende Flächen zu erhalten, die aber erst durch Kronen, die auch auf den Landschaften zu finden waren, Punkte einbrachten, hat sich bei „Kingdomino Origins“ doch einiges verändert.

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Zunächst sehen die Landschaften auf den Dominosteinen anders aus. Die Kronen sind verschwunden und wurden durch Feuer ersetzt. Zudem gibt es nun eine neue Landschaftsform: Vulkane. Diese spucken Feuer, und zwar abhängig von der Anzahl der zu sehenden Vulkanöffnungen ein bis drei Feuerbälle, die bis zu drei Felder weit fliegen können. Die Feuer übernehmen die Funktion der Kronen aus dem ursprünglichen Spiel und multiplizieren die Anzahl der Felder einer Landschaft, auf der sie liegen. Ohne ein einziges Feuer ist eine Landschaft nichts wert. Das klingt noch nicht nach einer allzu großen Veränderung. Doch es gibt neben der Basisversion mit den Vulkanen noch zwei weitere Varianten, die ich mit “Kingdomino Origins” spielen kann.

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In der zweiten Variante kommen Ressourcen hinzu. Einige der Landschaften zeigen in einer Ecke die Ressource, die sie mit sich bringen: Wasser zum Beispiel Fisch, die Wiese das Mammut, im Wald gibt es Pilze und im Gebirge Feuersteine. Die Ressourcen werden auf die Landschaften gelegt und jede Ressource zählt am Ende des Spiels einen Punkt. Besitze ich gar die Mehrheit bei einer Ressource, erhalte ich dafür noch einmal extra Punkte.

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Und die dritte Variante bringt Höhlenmenschen ins Spiel. Die Ressourcen werden hier zwar auch benötigt, es gibt aber am Ende des Spiels keine Punkte für Ressourcen. Vielmehr dienen die Ressourcen dazu, sich Höhlenmenschen auf die eigenen Landschaften zu holen.

© Blue Orange / Pegasus Spiele

Für zwei verschiedene Ressourcen bekomme ich einen Menschen aus der offenen Auslage, wo immer vier Menschen zu sehen sind. Für vier verschiedene Ressourcen darf ich mir den verdeckten Stapel mit den Höhlenmenschen durchsuchen. Höhlenmenschen haben unterschiedliche Eigenschaften und bringen zum Beispiel für bestimmte Landschaften, von denen sie umgeben sind Punkte ein.

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Egal welche Variante wir spielen, am Ende gilt: Sind bei allen je zwölf Steine verbaut, wird gezählt, wer die meisten Punkte einfahren konnte. Dabei wird die Summe der Felder einer zusammenhängenden Landschaft mit der Anzahl der Feuer auf diesem Landschaftsgebiet multipliziert. Bei der Variante mit den Ressourcen kommen die Punkte von den Ressourcen mit hinzu. Entsprechend bei der Variante mit den Höhlenmenschen die Punkte, die durch die Höhlenmenschen erzielt werden konnten. Ressourcen zählen hier wie erwähnt nichts.

Einschätzung
“Kingdomino Origins” ist im Grunde fast so schnell erklärt wie das ursprüngliche „Kingdomino“. Das gilt zumindest für die Grundversion mit den Vulkanen und dem Feuer. Die Spielidee ist eben in ihrem Grundgerüst bewährt. Tatsächlich hebt “Kingdomino Origins” das ursprüngliche Spiel aber noch mal auf eine neue Ebene.

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Es ist selbst in der Version mit den Vulkanen und dem Feuer anspruchsvoller, aber auch reizvoller. Das gilt dann besonders für die beiden Varianten mit den Ressourcen und den Höhlenmenschen. Hier muss ich viel mehr Faktoren einbeziehen, die Einfluss auf meine Entscheidung haben, welchen Dominostein, mit welchen Landschaften ich denn nun in mein kleines Reich einbaue. Schön finde ich, dass es über die drei Varianten hinweg eine Abstufung des Anspruchs gibt und ich das Spiel auf dem Niveau spielen kann, das mir passt und mir angenehm ist. Das Material ist von gewohnt guter Qualität. Dass es in der Ausgabe von Pegasus Spiele einen Turm gibt, aus dem die Dominosteine gezogen werden, finde ich sehr gut. Schade, dass es den in der Version von Blue Orange nicht gegeben hat. Insgesamt lohnt sich “Kingdomino Origins” sogar für Leute, die “Kingdomino” schon haben. Ein gutes Spiel noch besser gemacht, wie ich finde. Ein Tipp für alle Familien, die gerne gute und schöne Spiel auf den Tisch bringen wollen.

„Kingdomino Origins“
Autor: Bruno Cathala
Verlag: Blue Orange / Pegasus Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 35 Euro

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