Vulkanausbrüche sind faszinierend, wenn man nicht zu nahe dabei ist und in Gefahr gerät. Die aufsteigende Magma, die aus dem Vulkankrater quillt und sich in Lavaströmen den Weg bahnt, sieht einfach grandios und beeindruckend aus. Vulkane sind gefährlich, außer für Feuerdrachen, die ja bekanntlich feuerfest sind. So jedenfalls die Theorie. Beim Spiel „Lecker Lava“, das bei Drei Magier erschienen ist, haben Drachen sogar einen Heißhunger auf Lava. Denn mit möglichst viel von der glühenden Masse im Bauch können die Drachen besonders gut fliegen.
Wie funktioniert es?
Zunächst müssen bei „Lecker Lava“ die vier Drachen zusammengebaut werden. Das geschieht dank einer detaillierten Anleitung und einer klaren Kennzeichnung auf den Drachen recht zügig. In die Mitte kommt der Boden der Spielschachtel, der einen Vulkan beherbergt, dessen Lavakanäle mit Lava gefüllt werden müssen. Die Lava besteht aus Holzscheiben in vier Farben: Rot, Orange, Gelb und Grau. Die gelbe Lava ist die Beste. Die grauen Lavabrocken will keiner.
Auf die mit Holzscheiben bis zum Rand gefüllten Lavakanäle, wird dann noch eine Abdeckung gelegt, damit es besser aussieht und die Kanäle nur am jeweiligen Ende, nahe am Rand, ein wenig eingesehen werden können. Auf eine Erhebung im Vulkankrater in der Mitte kommt noch eine Fläche, die ist dafür da, um dort mit einem sechsseitigen Würfel zu würfeln. Etliche Lavascheiben kommen als Vorrat in einen Beutel.
Die Kinder oder auch Erwachsenen suchen sich je einen Drachen aus und nehmen ihn zu sich. Damit niemand vergisst, wem welcher Drache gehört gibt es noch kleine Marker mit dem Bild und der Farbe des jeweiligen Drachen. Nun geht es los. Bin ich am Zug, würfle ich und ziehe aus dem Beutel zufällig so viele Lavascheiben, wie die Augenzahl anzeigt.
Dann platzieren alle ihre Drachen an den Enden der Lavaströme. Es gibt acht Ströme, also bleiben immer welche unbesetzt. Dann schiebe ich in einen der nicht besetzten Kanäle eine Lavaholzscheibe.
Dadurch geraten in den anderen Lavakanälen die Holzscheiben in Bewegung. Wenn es gut geht, fällt am Ende des Kanals, an dem mein Drache steht, eine Lavascheibe in sein Maul. Das sind Punkte für die Schlusswertung.
Habe ich alle Scheiben, die ich in meinem Zug gezogen habe, in Kanäle geschoben, werden alle Drachen wieder zurückgenommen und die nächste Person ist an der Reihe. Scheiben, die aus Lavakanälen gefallen sind, wo kein Drache stand, kommen einfach in den Beutel zurück. Außer beim Spiel zu Zweit. Dann kommen die Lavascheiben, die auf den Tisch gefallen sind aus dem Spiel.
Eine Partie „Lecker Lava” geht so lange, bis ich nicht mehr genug Scheiben aus dem Beutel ziehen kann, wie es mein Würfelwurf eigentlich erfordert. Dann werden alle Drachen geleert und die Lavascheiben werden gezählt.
Auf der Rückseite der Spielleitung gibt es dafür eine Zählhilfe, den die Scheiben sind unterschiedlich viel Wert. Die grauen Scheiben erfordern es sogar, dass ich meine besten anderen Scheiben dafür aus der Wertung nehmen muss.
Einschätzung
„Lecker Lava” macht viel Spaß und das nicht nur Kindern. Es ist wunderschön gestaltet. Beim Zusammenbauen der Drachen vor dem ersten Spiel muss vermutlich ein Erwachsener helfen. Danach können die Drachen wie sie sind verstaut werden. Aber ansonsten ist das Spiel kinderleicht. Und doch ist es gleichzeitig auch sehr spannend und das immer für alle.
Auch, wenn ich nicht aktiv am Zug bin, mache ich ja etwas: Ich platziere meinen Drachen. Durch die Schlitze in der Abdeckung der Lavakanäle kann ich überlegen, wo gute Lavascheiben herausfallen könnten. Es geschieht im Grunde immer etwas, was mich betrifft. Das ist schön, weil keine Wartezeit und damit Langeweile entsteht. Spannend wird es vor allem dadurch, weil es schwer vorherzusagen ist, aus welchem Lavakanal eine Scheibe fallen wird, wenn eine Scheibe in einen anderen Kanal geschoben wird. Also probiere ich aus, das ist sehr unterhaltsam. „Lecker Lava“ ist ein richtig gutes Kinderspiel, das auch den Eltern Spaß macht. Für mich ist es ein Kandidat für das Kinderspiel des Jahres.
„Lecker Lava”
Autor: Sophia Wagner
Verlag: Drei Magier
Für 2 – 4 Personen
Ab 5 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: 30 Euro
