Moon River

© Pegasus Spiele

Der Film „Frühstück bei Tiffany“ ist ein Klassiker. Und der Song „Moon River“ daraus ist legendär und mit einem Oscar prämiert. Wer nach „Moon River“ im Netz sucht, wird erst einmal bei dem Filmsong landen. Inzwischen ist es aber auch möglich beim Suchen auf ein Spiel zu stoßen, das „Moon River“ heißt. Vielleicht haben sich die Autoren des Spiels, Bruno Cathala und Yohan Servais, beim Film die Inspiration für den Titel für ihr Spiel geholt – zumindest kommt im Spiel auch ein Fluss vor. Auf jeden Fall gehört „Moon River“ in die Welt von „Kingdomino“, das 2017 Spiel des Jahres wurde, und stellt den neuesten Ableger aus dieser Reihe dar. 


Wie funktioniert es? 

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Zu Beginn des Spiels bekommen zunächst alle einen Startbereich, mit dem es losgeht. Dieser Bereich ist beidseitig bedruckt. Die eine Seite ist für alle gleich. Hier gibt es jeweils drei Felder, auf die Puzzleteile – im Spiel Parzellen genannt – abgelegt werden können. Diese Parzellen besorgen wir uns nach und nach im Laufe des Spiels. An drei Stellen auf dem Startbereich gibt es Brücken über einen Fluss, den „Moon River“. Hinter dem Fluss sollen wir uns eine Ranch aufbauen, und zwar aus den gesammelten Parzellen. Die andere Seite des Startbereichs ist jeweils unterschiedlich gestaltet. Das ist für eine Variante des Spiels mit asymmetrischen Startbedingungen. Ich soll mir also aus den Parzellen eine Ranch aufbauen. Jeweils zwei Parzellen ergeben einen Dominostein, den ich dann auf dem Gebiet meiner Ranch platziere.

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Diese Dominosteine muss ich also vorher erst noch zusammenpuzzeln. Dafür erhalte ich eine Spielfigur, in der von mir gewählten Farbe. Vier Parzellen werden offen ausgelegt. Das funktioniert über Zahlen auf den Rückseiten der jeweiligen Parzellen. Diese Zahlen reichen von eins bis sechs. Vier Parzellen werden zufällig aus dem Vorrat genommen und nach ihren Zahlen auf der Rückseite sortiert. Niedrige Zahlen sind nicht so wertvolle Parzellen, höhere Zahlen sind meist lohnender.

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Die Parzellen werden auf ihre Vorderseite gedreht. Sie zeigen hier verschiedene Landschaften. Zum Start des Spiels wird zufällig bestimmt, wer seine Spielfigur zuerst auf eine Parzelle setzen darf. Dann folgen alle anderen auch per Zufall. Ich muss mich für eine Parzelle entscheiden und meine Spielfigur daraufsetzen. Dann werden vier weitere Parzellen aufgedeckt. Bin ich am Zug, setze ich meine Figur auf eine neue Parzelle und lege die Parzelle, von der ich meine Figur wegnehme, in meinen Vorrat.

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Ob ich früher als die anderen dran bin, bestimmt die Position meiner Figur in der Reihe der Parzellen. Je weiter oben ich stehe, also auf einer Parzelle mit einem niedrigen Zahlenwert, desto früher bin ich an der Reihe. Habe ich zwei Parzellen, also zwei Hälften eines Dominosteins, in meinem Vorrat, kann ich diese Parzellen wir Puzzleteile zusammenfügen und in meine Ranch einbauen. Dabei muss ich natürlich einige Regeln beachten, die mit den Landschaften auf den Parzellen zu tun haben.

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Bei Brücken darf ich jede beliebige Landschaft anlegen. Im weiteren Verlauf muss mindestens eine Seite meines Dominosteins eine passende Landschaft zeigen. Auch in der Ausdehnung meiner Ranch bin ich eingeschränkt. Ich muss ein Raster von genau fünf mal fünf Parzellen einhalten. Insgesamt kann ich so maximal zwölf Dominoplättchen verbauen. Mein Ziel sollte dabei sein möglichst große zusammenhängende Flächen mit gleichen Landschaften zu bauen.

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Diese erhalten ihren Wert aber erst durch Rinder, die auf diesen Landschaften stehen. Je mehr Rinder umso besser. So bekomme ich Siegpunkte. Die Rinder kommen über einzelne Parzellen auf meine Landschaften. Es gibt aber auch Parzellen, die zeigen einen Rinderschädel. Sie stehen für eine Dürre, die über ein Gebiet mit zusammenhängenden Parzellen der gleichen Landschaftsart kommt. Lege ich so eine Parzelle, muss ich ein Rind aus dem entsprechenden Gebiet nehmen. Es gibt auch noch Parzellen mit denen Rinder auch wieder geklaut werden können. Es sind Parzellen mit einem Kreis. Baue ich so eine Parzelle in meine Ranch ein, dann wähle ich aus einer offenen Auslage eine von fünf dort ausliegenden Charakterplättchen. Dazu gehört eben auch eine Viehdiebin.

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Aber auch ein Desperado, der mir Parzellen aus dem Vorrat stehlen kann. Außerdem gibt es noch drei Charaktere, die Punkte vermehren, die ich durch bestimmte Symbole auf Parzellen bekomme. Das sind Goldnuggets, Biber und Mais. Die Symbole bringen mir Punkte und die Charaktere multiplizieren die Punkte noch einmal. Jedes Charakterplättchen kann auch auf die Rückseite gedreht werden, dann ist jeder Charakter ein Cowboy und erlaubt es mir Rinder über Landschaftsplättchen zu bewegen; aber nicht über Maisfelder! Alle Charakterplättchen schützen meine Rinder gleichzeitig auch vor der Viehdiebin. Am Ende wird dann alles zusammengerechnet und wer die meisten Punkte hat, gewinnt.  

 
Einschätzung
Das Grundprinzip von „Moon River” ist schnell erklärt. Die Spielidee ist erprobt und bewährt. Tatsächlich ist „Moon River“ jedoch viel anspruchsvoller als das ursprüngliche „Kingdomino“, auf dem es basiert.

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Aber „Moon River“ ist auch reizvoller und flexibler, weil ich mir eben meine Dominoplättchen selbst zusammenpuzzeln kann. Ich habe dadurch viel mehr Optionen. Das macht es nicht unbedingt leichter und einfacher, weil ich viel mehr Entscheidungen treffen muss. Und: ich sollte nicht nur auf mich achten und meine Ranch, sondern muss alle anderen auch im Auge behalten, damit nicht jemand davonzieht. Monokulturen werden belohnt und sind sehr gewinnträchtig. Also muss ich meine eigene Strategie verfolgen und die der anderen im Auge haben. Das Material von „Moon River” ist sehr stabil und einfach gut, die Spielanleitung wie immer vorbildlich. Durch die asymmetrischen Startbereiche und weitere optionale Varianten hat das Spiel viel Variabilität und wird nicht schnell langweilig. Insgesamt ist „Moon River“ ein gutes Familienspiel, das richtig Spaß macht. Und es lohnt sich auch für Leute, die das ursprüngliche Spiel „Kingdomino“ schon haben. 

„Moon River”
Autor: Bruno Cathala, Yohan Servais
Verlag: Pegasus Spiele
Für 2 – 4 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 – 50 Minuten
Preis: 35 Euro 

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