Dass es von Spielen für Erwachsene oder Familien dann irgendwann auch eine Version als Kinderspiel gibt, ist nicht neu. Bekannte Beispiele sind unter anderem “Catan Junior”, “Stone Age Junior” oder auch “Karuba Junior”; um nur einige wenige zu nennen. In diese Fußstapfen tritt nun auch “Mysterium Kids”, das in einer Zusammenarbeit der Verlage Libellud und Space Cow erschienen ist. Und dabei hat es “Mysterium Kids” sogar geschafft sein großes Vorbild für Erwachsene – “Mysterium” aus dem Jahr 2015 – zu übertreffen und vor wenigen Tagen die Auszeichnung Kinderspiel des Jahres 2023 zu bekommen.
Wie funktioniert es?
Kern von “Mysterium Kids” ist ein kleines Tamburin oder genauer eine Handtrommel – etwas größer als die Handfläche eines großen Erwachsenen. Diese kleine Trommel wird verwendet, um bestimmte Informationen zu transportieren. Denn „Mysterium Kids“ ist ein kooperatives Spiel. Alle Kinder, wobei auch Erwachsene mitmachen können, versuchen innerhalb von sechs Runden, so viele Schätze zu finden, wie möglich. Die Schätze sind mit bestimmten Karten verbunden. 78 dieser Karten gibt es. Darauf sind Alltags-Gegenstände und -Situationen zu sehen, aber auch exotische Tiere oder auch eine Kanone. Zunächst legen wir jedoch den Spielplan aus. zu sehen ist darauf die alte Villa von Kapitän Buh.
Der Legende nach gibt es in der Villa wertvolle Schätze zu finden. Es gibt fünf Räume in der Villa, die auch mit Nummern versehen sind. Oberhalb der Villa wird die Rundentafel angelegt und darauf kommt ein Sichelmond als Rundenzähler. In jeder Runde muss eine bestimmte Anzahl von Schätzen in den Räumen der Villa gefunden werden. Alle 78 Gegenstandskarten werden gemischt und dann fünf der Gegenstandskarten offen auf die fünf Räume verteilt.
Zum Spiel gehören auch fünf Marker, die Kapitän Buh zeigen. Auf der Unterseite zeigen diese Marker jeweils eine Zahl eines Raums der Villa. Eine Person wählt zufällig einen Marker aus und schaut sich die Zahl auf der Unterseite im Geheimen an.
Jetzt hat sie einen Hinweis auf den Raum mit dem Schatz. Jetzt muss sie mit der Trommel einen Hinweis auf den Raum geben, indem sie ein Geräusch macht, das auf die Karte hindeutet, die auf dem Raum liegt. Die Person mit der Trommel darf natürlich nichts sagen und auch keine sonstigen Hinweise geben. Alle anderen versuchen gemeinsam rauszubekommen welcher Raum gemeint ist. Liegen sie richtig, gibt es einen Schatz.
Dann wechselt die Person, die den Hinweis gibt und fünf neue Karten werden auf die fünf Räume verteilt. So geht das Spiel über sechs Runden. Am Ende wird geschaut, wie viele Schätze alle gemeinsam gefunden haben. Für Fortgeschrittene gibt es noch eine schwierigere Variante. Dabei müssen jeweils zwei Räume erkannt werden.
Einschätzung
„Mysterium Kids” ist ein Spiel, das die Fantasie anregt und für das ich Fantasie brauche.
Ich muss mir vorstellen können, wie es klingen könnte, wenn ein Elefant sich bewegt oder wenn jemand mit Gummistiefeln in eine Pfütze springt, oder wie es sich anhört, wenn eine Schnecke kriecht. Tatsächlich lässt sich das alles mit der Trommel darstellen. Das Spiel erfordert es aber auch, dass alle gut zuhören. Es fördert somit also auch die Konzentration. Aber es macht vor allem einfach Spaß. Und das nicht nur Kindern, sondern auch Familien. Es ist im Grunde völlig altersübergreifend spielbar. Ein wenig Sorgen mache ich mir nur wegen der kleinen Handtrommel, die könnte bei etwas rabiateren Kindern vielleicht schnell zu Bruch gehen! Ansonsten hat „Mysterium Kids” wunderschönes und auch stabiles Material. Es ist ein Spiel, das zurecht Kinderspiel des Jahres wurde.
„Mysterium Kids”
Autor: Antonin Boccara und Yves Hirschfeld
Verlag: Libellud / Space Cow / Vertrieb: Asmodee
Für 2 – 6 Personen
Ab 6 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: 30 Euro
