Wanderlust – Abenteuer im Sommercamp

© Game Factory

Was kann man als Teenie in den Sommerferien nicht alles machen! Da gibt es so viele Möglichkeiten. Zum Beispiel mit den Eltern in den Urlaub fahren oder jeden Tag mit Freunden ins Freibad gehen! Auch lang ausschlafen und dann bis zur Besinnungslosigkeit am Rechner daddeln ist eine mögliche Option! Oder aber: Ab ins Feriencamp oder auf eine Jugendfreizeit! Vor allem in den USA haben Sommercamps mit Marshmallows am Lagerfeuer eine lange Tradition. Wer das nicht kennt, kann sich das Gefühl eines Sommercamps mit dem Spiel “Wanderlust – Abenteuer im Sommercamp”, das bei Game Factory erschienen ist nach Hause holen. Vermutlich hat Autor Phil Walker Harding selbst so ein Sommercamp besucht.

Wie funktioniert es? 

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“Wanderlust” kombiniert die Grundprinzipien von Deckbuilding- und Laufspielen. Das geschieht vor dem thematischen Hintergrund eines Sommercamps in der freien Natur. Zu Beginn des Spiels wird der Spielplan ausgelegt. Der besteht aus einem Streifen und neun variabel kombinierbaren Plättchen, die Wanderwege zeigen. Unterhalb des Streifens werden diese Plättchen in einem Raster von dreimal drei Plättchen willkürlich aneinandergelegt. Aber doch so, dass drei Wege entstehen, die von links nach rechts führen. Unterbrochen werden alle drei Wege durch drei vertikale Flussläufe, über die Brücken führen. Jeder Flusslauf markiert das Ende eines Abschnitts oder eine Etappe auf den Wanderwegen. Ganz nach links an jedem Weg, an den Start sozusagen, stellt jede Person, die mitspielt, eine Figur in der gewählten Farbe.

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Dann gibt es für alle je ein persönliches Tableau. Es zeigt links einen Bereich, um ein Kartendeck abzulegen und von dort zu ziehen. Rechts ist ein Bereich, um Karten abzulegen. Dazwischen ist Platz, um Energieriegel abzulegen. Energie ist die Währung bei “Wanderlust”. Ich benötige sie, um später neue Karten in mein Deck zu holen. Doch erstmal benötigen wir alle noch Karten, aus denen wir uns jeweils ein Start-Karten-Deck erstellen. Dafür gibt es ein Basis-Kartenset. Es beinhaltet viele Karten, die für Energie sorgen und “Licht aus” heißen. Außerdem liefert dieses Basis-Set drei Kartentypen, die gewissermaßen die Grundlage jeder Partie Wanderlust darstellen. Da gibt es Snacks, Wanderkarten und einen Wecker.

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Nun müssen sich alle auf drei von sieben Kartensets einigen, die jeder Partie “Wanderlust” das besondere Flair und Gepräge verleihen. Das geht los beim “Kochen” und “Wassersport”, reicht über “Aktivitäten”, “Gruppenspielen” und “Outdoor” bis zu “Freundschaft” und “Handarbeit”. Jede Person bekommt eine “Gehe 1” Karte aus jedem der drei gewählten Sets. Alle restlichen Karten dieser Sets werden gemischt und ans Ende jedes Wegs wird jeweils eins der Decks gelegt. Zwei Karten jedes Sets werden offen als Auslage bereitgelegt. Ans Ende jedes Weges kommen nun noch Siegpunktechips. Alle mischen nun sieben “Licht aus” Karten mit den drei “Gehe 1” Karten zusammen und ziehen davon fünf Karten.

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Das Spiel kann beginnen. Von nun an spielen alle beliebig viele der eigenen Handkarten aus und können diese nutzen, um die eigenen Figuren auf den drei Wanderwegen voranzubringen. Die Karten haben aber auch noch eine andere Funktion. Sie können genutzt werden, um offen ausliegende Karten ins eigene Kartendeck zu holen. Dafür benötige ich Energie. Die bekomme ich entweder über Karten, die ich ausspiele oder über Energieriegel.

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Die Riegel haben den Vorteil, dass sich ihre Energie nicht wie die von Karten am Ende meines Zuges aufbraucht. Ich kann sie mit in den nächsten Zug nehmen. Allerdings gibt es ein Limit von sechs Energieriegeln, die ich gleichzeitig auf meinem persönlichen Tableau haben darf. Energieriegel kann ich über Karten bekommen oder auf den Wegen einsammeln. Sie sind einer von drei Boni, die ich unterwegs erhalten kann. Ein weiterer Bonus besteht darin, dass ich Karten von meinem Deck ziehen kann. Der dritte Bonus ist eine zusätzliche Bewegung mit einer beliebigen meiner Figuren. Neu erworbene Karten werden in der Regel auf den persönlichen Ablagestapel gelegt. Habe ich alle Karten in meinem Zug gespielt, werden diese ebenfalls auf den Ablagestapel gelegt. Dann ziehe ich fünf neue Karten von meinem Deck nach.

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Sind dort nicht mehr ausreichend viele Karten, mische ich meinen Ablagestapel und er wird zu meinem neuen Deck, von dem ich ziehe. Beende ich eine Etappe auf dem Weg, dann bringt mir das Siegpunkte ein. Je früher ich ein Etappenziel erreiche, umso besser. Auch Karten, die ich in mein Deck hole, können mir Siegpunkte einbringen. Hat eine Person mit allen drei Figuren jeweils das Ende eines Weges erreicht, endet das Spiel und die Siegpunkte werden zusammengezählt. Wer die meisten hat, gewinnt. 

 
Einschätzung
Das Spielprinzip von “Wanderlust – Abenteuer im Sommercamp” ist natürlich nicht ganz neu. Wer oft Gesellschaftsspiele spielt, hat schon Spiele gesehen, die Deckbuilding mit einem Laufspiel kombinieren. Unter anderem ist da “Wettlauf nach El Dorado” (Ravensburger), das 2017 für das Spiel des Jahres nominiert war zu nennen.

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Aber “Wanderlust” bringt die Grundideen des Deckbuilding und Laufens sehr kompakt auf ein sehr angenehmes und leicht spielbares Level, das absolut familientauglich ist. Dazu wird das Thema sehr schön umgesetzt. Dass mir Kochen viel Energie bringt, ist logisch, und dass beim Freundschaftsset auch andere profitieren, wenn ich Karten aus diesem Set spiele, ist nur konsequent. Es gibt ausreichend Varianz unter den sieben Kartensets, die bisher erschienen sind. Da hat jedes einen eigenen Charakter. Vermutlich wird es weitere Kartensets geben. Ein bisschen umständlich ist es allerdings, dass die persönlichen Decks nach jedem Spiel wieder auseinandersortiert werden müssen. Das ist aber bei jedem Spiel dieser Art so und nun mal nicht zu ändern. Das Material lässt jedenfalls keine Wünsche offen. Vor allem sind die Karten schön groß. Die Spieldauer ist passend. Wobei es bei bestimmten Set-Kombinationen deutlich schneller geht, ans Ziel zu kommen, als bei anderen. “Wanderlust – Abenteuer im Sommercamp” ist insgesamt ein rundes Familienspiel, das richtig Spaß macht und das Thema Sommerferiencamp super rüberbringt. 

„Wanderlust – Abenteuer im Sommercamp”
Autor: Phil Walker Harding
Verlag: Game Factory
Für 2 – 4 Personen
Ab 10 Jahren
Dauer: 40 Minuten
Preis: 30 Euro 

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