Preisverleihung Spiel des Jahres 2023

© Spiel des Jahres

Was die Oscars für die Filmbranche und die Grammys für das Musikbusiness, das ist die Auszeichnung Spiel des Jahres im Bereich der Gesellschaftsspiele. Inzwischen sind es sogar drei Preise, die von der deutschen Spiel des Jahres Jury vergeben werden. Neben dem Spiel des Jahres ist 2001 das Kinderspiel des Jahres dazu gekommen und 2011 das Kennerspiel des Jahres.  der Gesellschaftsspiele: Das Spiel, Kennerspiel und Kinderspiel des Jahres.  Gestern Abend wurden in Berlin die begehrten Preise verliehen.

Die Preisverleihung begann mit einer Hommage auf Klaus Teuber. Der Spieleautor, der selbst vier Mal die Auszeichnung Spiel des Jahres gewonnen hat, ist Anfang April viel zu früh verstorben. Mit seinem 1995 ausgezeichneten Spiel “Die Siedler von Catan” (heute nur noch “Catan”) hat er eine neue Zeitrechnung im Bereich der Gesellschaftsspiele gestartet. Klaus Teuber blieb trotz seines weltweit riesigen Erfolges immer beschieden und freundlich und seiner südhessischen Heimat verbunden. Mit dem Satz “Jedes Spiel ist ein kleines Leben” wurde Klaus Teuber gestern Abend zitiert und damit war der Ton für den Abend und die Preisverleihung gesetzt..

Anschließend wurden zunächst die drei nominierten Spiele für das Kinderspiel des Jahres vorgestellt: “Carla Caramel”, “Gigamon” und “Mysterium Kids”.

Dabei wurde schon deutlich, dass deutsche Autoren und Verlage nicht mehr die beherrschende Stellung haben, wie in früheren Jahren. Hinter “Gigamon” und “Mysterium Kids” stehen französische Autoren, “Carla Caramel” stammt aus Österreich. Die Branche ist viel internationaler geworden. Und das ist schön zu sehen. Auch werden in immer mehr Länder Spielpreise vergeben, die inzwischen schon ein Fingerzeig auf die Entscheidung der deutschen Jury sein können.

© Libellud / Asmodee

Gewonnen hat “Mysterium Kids”. Bei diesem kooperativen Spiel werden fünf Karten ausgelegt. Eine der fünf Karten birgt einen Schatz. Eine Person weiß, welche Karte das ist. Mit einem Tamburin – oder genauer einer Handtrommel – gibt diese Person dann einen akustischen Hinweis auf diese Karte. Alle anderen müssen die richtige Karte erraten. Dann gibt es fünf neue Karten und das Spiel geht weiter. So werden mehrere Runden gespielt und möglichst viele Schätze gefunden. “Mysterium Kids” ist für 2 – 6 Kinder ab sechs Jahren gedacht. Es dauert 20 Minuten und kostet um die 30 Euro.

Nach dem Preis für das Kinderspiel des Jahres wurden noch zwei Sonderpreise für “Unlock GameAdventures” und “Unlock Kids” vergeben.

Anschließend wurden die drei nominierten Spiele für das Kennerspiel des Jahres präsentiert: “Challengers”, “Iki – Die Handwerker und Händler von Edo” und “Planet Unknown”. Bevor der Preis dann vergeben wurde, hat der Vorsitzende der Spiel des Jahres Jury Harald Schrapers auf die Bedeutung des Kulturguts Spiel hingewiesen. Alle können mitmachen. Akzeptanz und Toleranz werden beim gemeinsamen Spiel gefördert. Auch, weil für alle dieselben Regeln gelten.

Besonders bewegend war dann der Auftritt von Mykhailo Maliutenko aus der Ukraine, der mit Menschen Gesellschaftsspiel in Schutzräumen spielt, während drumherum russische Raketen und Drohnen die Menschen bedrohen. Er verkündete auch den Gewinner des Kennerspiels des Jahres.

© Z-Man Games / Asmodee

Hier hatte “Challengers” die Nase vorne. Dabei treten mehrere Personen in einem Turnier gegeneinander an. Jede Person spielt ein Karten-Deck. Dabei stoßen Gummiente auf T-Rex und Staubsauger auf Visagistin. Wir decken Karten auf und versuchen bessere Werte zu haben als das Gegenüber und so eine Flagge zu bekommen. Wer in einer Runde am Ende die Flagge besitzt, bekommt dafür einen Rundenpokal und Fanpunkte. Wer am Ende des Turniers die meisten Fanpunkte hat, gewinnt. “Challengers” ist für 1 bis 8 Personen ab acht Jahren gedacht. Die Dauer eines Turniers liebt bei 45 Minuten, der Preis bei 40 Euro.

Weiter ging es mit einem Rückblick auf das Spiel des Jahres 1983 “Scotland Yard”. Dazu war dann Jochen Corts geladen, um ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Jochen Corts war damals Teil der Spiel des Jahres Jury und erklärte, dass von acht Jurymitgliedern sechs “Scotland Yard” auf Platz eins der Liste gesetzt hätten und zwei auf Platz zwei. Allerdings seien damals auch nur vier Spiele überhaupt in die engere Auswahl gekommen.

© Pegasus Spiele

Anschließend waren die drei nominierten Spiele für das Spiel des Jahres und damit den Hauptprei an der Reihe: “Dorfromantik – Das Brettspiel”, “Fun Facts” und “Next Station London”.

Zur Bekanntgabe dieses Preises wurde Holger Siebnich auf die Bühne geholt. Er hatte bei der Fernsehshow “Wetten dass..? im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt, weil er alle Spiel des Jahres Spiele seit 1979 am Ausschüttgeräusch des Schachtelinhalts erkennen konnte.

Die Wahl der Jury fiel auf “Dorfromantik – Das Brettspiel”. Das Spiel war auch mein persönlicher Favorit. “Dorfromantik – Das Brettspiel” ist ein kooperatives Legespiel, bei dem wir gemeinsam versuchen Vorgaben zu erfüllen und dabei möglichst viele Punkte zu holen. Es ist die Adaption eines Computerspiels. Als Brettspiel macht es sehr viel Spaß und das vor allem als Gemeinschaftserlebnis, das über  alle Altersgrenzen hinweg Menschen verbinden kann. Es bietet einen sehr leichten Einstieg und ist für 1- 6 Personen ab acht Jahren geeignet. Es dauert so 30 – 60 Minuten und kostet um die 30 Euro.

Mein Fazit des Abends: Die Spielewelt ist international und vielfältig und sehr kreativ. Und es war eine schöne und gelungene Preisverleihung.

 

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