New York Zoo

© Feuerland Spiele

Ein Besuch im Zoo ist meist ein schönes Erlebnis. Besonders natürlich dann, wenn der Zoo selbst auch schön ist und einiges zu bieten hat. So wie Hagenbecks in Hamburg oder der Tiergarten Schönbrunn in Wien oder eben der berühmte Zoo von New York. Um letzteren geht es im gleichnamigen Spiel „New York Zoo“ von Uwe Rosenberg, das bei Feuerland Spiele erschienen ist.

 

 

 

 

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Wie funktioniert es?
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler seinen Privatzoo in Form eines persönlichen Spielertableaus, das am Anfang noch ziemlich leer ist. Was auch sinnvoll ist, denn Ziel des Spiels ist es nämlich als erster Spieler alle Felder des Zoos mit Gehegen und Attraktionen gefüllt zu haben. Abhängig von der Position der Spieler in der Spielerreihenfolge hat ein Zoo zwei bis vier Tierhäuser. Auch ist die Freifläche, die es zu füllen gilt, kleiner, je später ein Spieler in der Zugfolge dran ist. Zum Start werden zwei der Tierhäuser jedes Spielers mit jeweils einem Tier von zwei von fünf möglichen Tierarten gefüllt. Denn Flamingos, Polarfüchse, Baumkängurus, Pinguine und Erdmännchen suchen ein neues Zuhause. Doch die Tierhäuser sind nur eine Zwischenstation; denn eigentlich müssen die verschiedenen Tierarten in unterschiedlichen Gehegen untergebracht werden.

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Also müssen eben jene Gehege her, die die Spieler auch benötigen, um zu gewinnen. Dafür steht ein zentraler Rundlauf zur Verfügung, bei dem sich alle Spieler bedienen dürfen. Abwechselnd gibt es hier verteilt auf 24 Felder Gehege-Plättchen und Tiere. Ist ein Spieler am Zug, so muss er eine Elefantenfigur auf dem Rundlauf bewegen.

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Mindestens einen Schritt muss der Elefant machen. Bis zu vier Schritte sind maximal möglich. Bleibt der Elefant auf einem Tier-Feld stehen, so gibt es zwei Tiere von verschiedenen Tierarten, die der Spieler aus einem allgemeinen Vorrat nimmt und entweder in seinen Tierhäusern oder in unterschiedlichen Gehegen unterbringen muss. Die Gehege bieten Platz für vier bis sieben Tiere einer Art. Dabei hat jedes Gehege-Plättchen eine andere Form. Steht der Elefant auf einem Gehege-Feld, nimmt der Spieler das oberste Gehege-Plättchen vom entsprechenden Stapel (wobei jeder Stapel vier Plättchen enthält) und legt es auf sein Zootableau.

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Dabei gilt es die Gehege-Plättchen möglichst platzsparend und lückenlos aneinander zu legen. Einige Regeln müssen natürlich beachtet werden. So dürfen Gehege-Plättchen nicht über den Rand des Zoos hinausragen oder sich gegenseitig überlappen. Hat der Spieler sein Gehege-Plättchen gelegt, muss er dort sofort mindestens ein Tier unterbringen. Das kann eben aus einem der Tierhäuser kommen oder aus einem anderen Gehege; sofern dieses andere Gehege dadurch nicht komplett leer bleibt. Befinden sich mindestens zwei Tiere einer Art gemeinsam in einem Gehege, besteht die Chance, dass sich diese Tiere vermehren. Das geschieht dann, wenn der Elefant auf dem Rundlauf bei der Bewegung durch einen Spieler eine von fünf Tiervermehrungslinien (für jede Tierart gibt es eine) überschreitet. In jedem Gehege der entsprechenden Tierart kommt dann ein weiteres Tier hinzu. Also nicht nur beim aktiven Spieler, der die Vermehrung ausgelöst hat. Außerdem kann ein weiteres Tier aus einem Tierhaus in so ein Gehege gelangen. Hier greift die Regel, dass ein Tier aus einem Tierhaus in ein Gehege dazugestellt werden kann, sobald in dieses Gehege ein Tier kommt.

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Dabei muss natürlich immer darauf geachtet werden, dass Tierarten nicht vermischt werden. Ist ein Gehege komplett mit Tieren gefüllt, wird dieses Gehege leergeräumt. Die Tiere wandern dann zurück in den allgemeinen Vorrat. Der Spieler, der ein Gehege leert, darf sich dann eine der Attraktionen aussuchen, die noch zur Auswahl stehen und sie in seinen Zoo einbauen. Dabei gibt es unterschiedliche Größen. Wer es durch das Legen von Gehegen und Attraktionen schafft, sein Zoogelände als erster komplett zu füllen, der gewinnt.

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Einschätzung
„New York Zoo“ ist richtig gut! Schon mit der Ankündigung auf der Schachtelrückseite des Spiels: „Enthält 127 niedliche kleine Tiere“ haben mich die Macher gekriegt. Und die Tiere sind tatsächlich niedlich. Überhaupt ist das Material klasse. Höchste Qualität. Allein Baumkänguru und Erdmännchen lassen sich auf dem Rundlauf manchmal schwer auseinanderhalten. Das ist aber schon Meckern auf hohem Niveau. Denn das Spiel hat genau die richtige Balance zwischen einfachen und dennoch sehr wirkungsvollen Regeln und schwierigen taktischen Entscheidungen. Als Spieler muss ich mir eben immer überlegen, welche Tiere ich in welches Gehege setzen will und wie ich das am besten hinbekomme. Dabei gilt es auch möglichst geschickt, die Effekte der Regeln zu nutzen, wie Tiere zusätzlich in Gehege gelangen können. Meine taktischen Entscheidungen muss ich natürlich immer wieder anpassen, denn ich bin ja davon abhängig, bis wohin die anderen Spieler die zentrale Elefantenfigur bewegen.

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Entsprechend kann ich eben nur bestimmte Tiere oder Gehege-Plättchen bekommen. Natürlich kann ich ein Stück weit vorplanen, muss aber auch flexibel bleiben. Das macht „New York Zoo“ so herausfordernd. Auch nach mehreren Partien feile ich noch an der richtigen Strategie. Wer Spiele von Uwe Rosenberg kennt, wird einige Elemente wiedererkennen, die er auch schon in anderen Spielen verwendet hat. Das tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Wie fast immer bei Spielen von Uwe Rosenberg gibt es auch eine Solo-Spieler-Variante. In Zeiten von Corona auch nicht verkehrt. Kurz und gut: „New York Zoo“ ist ein rundum gelungenes, anspruchsvolles, aber auch kurzweiliges und richtig schönes Familienspiel, das sich aber auch für Vielspieler eignet. Ein Genuss für Auge und Hirn.

„New York Zoo“
Autor: Uwe Rosenberg
Verlag: Feuerland Spiele
Für 1 – 5 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 – 60 Minuten
Preis: 35 Euro

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