Pacifica – Die Stadt am Meeresgrund

© Kosmos Verlag

„Unter dem Meer“ ist es viel besser als oben bei den Menschen. So heißt es jedenfalls bei “Arielle, die Meerjungfrau” – einem der bekanntesten Disney-Filme. Doch manchmal kommen die Menschen auf den Meeresboden und gründen dort eine Stadt. Das ist inzwischen die Hintergrundgeschichte für etliche Spiele. Zum Beispiel “Underwater Cities” von Dilicious Games / Pegasus Spiele oder “New Eden” von Schmidt Spiele basieren auf diesem thematischen Hintergrund. Auch „Pacifica“, das neueste zwei Personen Spiel vom Kosmos Verlag, spielt auf dem Meeresgrund.

Wie funktioniert es? 

Bei “Pacifica” konkurrieren zwei Personen beim Aufbau der Stadt “Pacifica” am Meeresgrund. Es gibt sieben Bereiche, in denen ich versuche, besser zu sein als die Person, die mir gegenübersitzt. Diese sieben Bereiche werden durch sieben verschiedenfarbige Kartenstapel mit sieben verschiedenen Symbolen repräsentiert, die in einer Reihe zwischen uns liegen.

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Da geht es unter anderem um Schätze, Architektur, Bevölkerung oder auch Wissen. Jeder Bereich hat eine individuelle Stärke. 16 Karten stecken in jedem Stapel. Jede Karte zeigt mindestens ein Symbol und immer auch eines, das dem Symbol des Bereiches entspricht.

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Das ist schon der komplette Spielaufbau. “Pacifica” ist im Grunde ein Set-Sammel-Spiel. Ich versuche möglichst viele Symbole eines Bereiches zu sammeln. Habe ich eine bestimmte Anzahl dieser Symbole zusammen, bekomme ich dafür einen Marker – bei “Pacifica” “Idol” genannt.

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Diese “Idole” sind Drehscheiben, auf denen zunächst die Zahl Drei zu sehen ist. Diese haben wir zu Beginn des Spiels neben der Reihe der Kartenstapel bereitgelegt. Auch die Zahlen Fünf und Sieben sind auf jedem “Idol” drauf, aber zunächst noch verdeckt. Habe ich fünf “Idole” auf meiner Seite oder drei gesicherte “Idole” habe ich gewonnen. Gesichert bedeutet, dass ich das “Idol” nicht mehr verlieren kann. Um ein “Idol” zu bekommen, muss ich in dem entsprechenden Bereich mindestens drei Symbole gesammelt haben, und zwar bevor es die andere Person schafft. Sobald ich das “Idol” habe, drehe ich es auf den nächsthöheren Wert. Das ist in den allermeisten Fällen zunächst die Fünf. Gelingt es meinem Gegenüber fünf Symbole dieses Bereiches zu sammeln, bevor ich das selbst erreiche, dann wechselt das “Idol” die Seite und mein Gegenüber dreht es auf die Zahl Sieben.

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Wer von uns nun zuerst mindestens sieben Symbole des Bereiches gesammelt hat, dreht das “Idol” auf seine Rückseite. Nun ist es gesichert und kann nicht mehr von der anderen Person erobert werden. Um Symbole auf Karten zu sammeln, habe ich drei Aktionen, wenn ich am Zug bin: Ich kann eine Karte von einem beliebigen Stapel ziehen, oder eine Karte von der Hand ausspielen oder bis zu zwei Karten aktivieren. Ich kann eine Aktion auch mehrfach ausführen, darf aber die Gesamtzahl von drei Aktionen in meinem Zug nicht überschreiten. Einschränkend ist die Tatsache, dass ich maximal drei Karten gleichzeitig auf der Hand haben darf. Will ich eine weitere Karte ziehen, muss ich zuvor eine Karte gespielt haben.

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Ein Symbol auf einer Karte zählt aber nur dann, wenn die Karte auch aktiviert ist. Manche Karten kommen schon aktiviert ins Spiel, andere muss ich erst noch aktivieren, nachdem ich sie gespielt habe. Ich muss sie nicht sofort aktivieren; ich kann das auch in einem späteren Zug machen. Die Aktivierung einer Karte erfordert, dass ich bestimmte aktive Symbole in einem anderen Bereich vorweisen kann. Habe ich diese Symbole aktiv, kann ich die Aktivierung als Aktion durchführen. Dann lege ich einen grünen Aktivierungs-Marker auf die betreffende Karte, um anzuzeigen, dass diese Karte und ihr Symbol nun auch aktiviert sind.

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Manche Karten erfordern es, dass ich, um sie zu aktiveren, das andere Symbol nicht nur besitze, sondern dieses wieder abgebe. Die entsprechende Karte lege ich dann wieder unter den passenden Stapel. Verliere ich so Symbole in einem Bereich, in dem ich schon ein “Idol” erreicht habe, muss ich es nun nicht etwa abgeben, weil ich nun weniger Symbole habe, als es das “Idol” erfordert. Die nächste Stufe zu erreichen, wird nur schwieriger. Beide Seiten ziehen, spielen und aktivieren so lange Karten, bis eine der beiden Personen die Siegbedingung erfüllt hat. 

Einschätzung
“Pacifica – Die Stadt am Meeresgrund” hat einen einfachen und dennoch schönen Look und wenige, klare Regeln. Die drei Aktionen sind auch nicht sehr anspruchsvoll: Karten ziehen, Karten spielen und wenn möglich und nötig aktivieren.

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Es ist ein sehr ruhiges und im Grunde simples Spiel, bei dem ich aber dennoch mit voller Konzentration dabei sein muss. Das liegt an den drei Aktionen, die ich aufmerksam mitzählen sollte. Denn im Handumdrehen habe ich die Übersicht verloren: Wie viele Aktionen habe ich denn nun schon ausgeführt? Wie viele Karten habe ich aktiviert? Volle Aufmerksamkeit und am besten lautes Mitzählen sind notwendig. Das kann allerdings ein wenig anstrengend werden. Auch hat “Pacifica” eine erstaunlich hohe Glückslastigkeit, die ich so nicht erwartet hätte. Es kommt mitunter sehr auf die Karten an, die ich ziehe. Dabei kann ich “Pacifica” durchaus strategisch spielen, denn jeder der sieben Bereiche hat seine eigene Stärke. Das finde ich sehr reizvoll. Diese Stärken werden auch in der Spielanleitung erklärt. Um sie tatsächlich zu erfassen, ist allerdings eine Einstiegsrunde notwendig, Alles in allem ist “Pacifica – Die Stadt am Meeresgrund” ein schönes, kompaktes und kurzweiliges zwei Personenspiel. Meinen Geschmack trifft es jedenfalls. 

„Pacifica – Die Stadt am Meeresgrund“
Autor: Matthias Prinz, Martin Kallenborn
Verlag: Kosmos
Für 2 Personen
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 20 Euro 

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