Port Royal – Das Würfelspiel

© Pegasus Spiele

Wenn eine Sache gut läuft, dann schreit das ja nach einer Fortsetzung. Ein beliebtes Prinzip bei Kinofilmen, Streaming-Serien und Büchern. Das Prinzip gilt aber auch für Spiele. So gibt es diverse Ableger von „Azul“ oder „King Domino“, „Catan“ oder „Carcassonne“. Seit vielen Jahren ist inzwischen „Port Royal” ein sehr beliebtes Kartenspiel. Vor zwei Jahren kam die „Port Royal – Big Box“ heraus, die das Spiel noch mal auf eine neue Ebene gehoben hat. Jetzt ist im Herbst das „Port Royal – Das Würfelspiel“ erschienen. Autor ist immer noch Alexander Pfister und der Verlag Pegasus Spiele. 

Wie funktioniert es? 

„Port Royal – Das Würfelspiel“ ist im Grunde ein simples Roll & Write Spiel. Der Mechanismus ist bekannt: Erst würfle ich mit meist mehreren Würfeln und dann trage ich was auf einem Blatt ein. Dabei versuche ich möglichst geschickt vorzugehen und dadurch vor allen anderen die nötige Punktzahl zu erreichen, um zu gewinnen. Während das ursprüngliche Kartenspiel mit einem Satz Karten auskam, sieht das beim „Port Royal“ Würfelspiel ganz anders aus. Da gibt es zunächst natürlich das Blatt, auf dem wir unsere Würfelergebnisse umsetzen.

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Dieses Blatt zeigt auf der rechten Seite einen Meeresabschnitt und etliche Inseln. Auf den Inseln gilt es Kreise auszufüllen und auf dem Weg dorthin ebenfalls. Ausgefüllte Kreise auf den Inseln bringen Boni und Siegpunkte. Für die Siegpunkte gibt es eine schön gestaltete Siegpunktleiste, die wir langsam voranschreiten. Auf der rechten Seite meines Blattes halte ich die Boni fest, die ich mir erspielt habe. Um die Kreise ausfüllen zu dürfen, müssen wir mitunter bestimmte Bedingungen erfüllen.

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Um das zu schaffen, gibt es ein Tableau mit sechs farbigen Zeilen und fünf Spalten über denen Buchstaben von A bis E stehen. Auf das Tableau will ich Schiffe und Steuerräder setzen. Je mehr, umso besser für mich. Denn viele Schiffe und Steuerräder bedeuten viele Möglichkeiten, um die Kreise auf meinem Blatt auszufüllen. Um Schiffe und Steuerräder setzen zu können, habe ich zwei Würfel. Bin ich am Zug werfe ich beide Würfel. Ein Würfel zeigt alle sechs Farben, der andere Würfel die Buchstaben der Spalten. Auf beiden Würfeln sind auf allen Seiten auch Zahlen und gekreuzte Schwerter zu sehen.

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Diese Schwerter benötige ich in der entsprechenden Menge, wenn ich einen Würfelwurf abwehren will. Doch warum sollte ich das tun? Nun, zum einen sind die Buchstaben A und B nicht so attraktiv wie D und E, zum anderen ist es schlecht, wenn ich ein Schiff oder Steuerrat derselben Farbe in meinem Zug noch einmal setzen müsste. Geschieht das, ist mein Zug nämlich zu Ende und die nächste Person ist an der Reihe, ohne dass ich die bis dahin gesetzten Schiffe und Steuerräder nutzen kann. Sie werden einfach wieder vom Tableau entfernt. Ich sollte also nicht zu oft würfeln und rechtzeitig freiwillig damit aufhören. Ich werde aber auch bestraft, wenn ich mich nicht traue, mindestens dreimal gewürfelt zu haben.

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Ein Dilemma. Daher ist es gut sich durch bestimmte Boni Schwerter in Form von Matrosen und Piraten zu sichern. So kann ich mit ein wenig mehr Wagemut in meine Würfelabenteuer gehen. Und je mehr Schiffe und Steuerräder ich auf das Tableau bringe, umso mehr darf ich davon dann auch nutzen. Bis zu drei Nutzungen sind möglich, wenn ich sechs Schiffe und Steuerräder auf dem Tableau ansammeln kann. Dabei schlagen Steuerräder, die ich nehme, auf der linken Seite meines Blattes direkt zu Buche. Schiffe, die ich vom Tableau nehme, sind dagegen auf der rechten Seite meines Blattes von Bedeutung.

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Habe ich nach einem erfolgreichen Zug alle Schiffe und Steuerräder vom Tableau genommen, dürfen alle anderen in der Runde im Uhrzeigersinn zugreifen. Was auch heißen kann, dass jemand leer ausgeht. Nach diesem Prinzip wird so lange gewürfelt, Kreise ausgefüllt und Siegpunkte gesammelt, bis eine Person die erforderliche Anzahl an Siegpunkten zusammen hat, um zu gewinnen.  

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Einschätzung

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Das Material von „Port Royal – Das Würfelspiel” ist richtig schön. Die Umsetzung vom Karten- zum Würfelspiel ist sehr gut gelungen. Ein wenig muss man sich in die neue Symbolik erst reinfinden, aber das geht recht schnell. Ein wenig komplexer als das Kartenspiel ist es dann eben schon. Wegen der Seekarten, auf denen ich meine Wege zwischen den Inseln ankreuze, hat es für mich dafür sogar mehr diese Piraten-Karibik-Flair als das Kartenspiel, das doch wesentlich abstrakter ist. Wie beim Kartenspiel kommt es auch hier darauf an, wie sehr ich mein Glück herausfordere und wann ich aufhöre zu würfeln. Das heißt, es ist immer auch Spannung am Tisch, das ist sehr unterhaltsam.

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Auch, weil es ja ein Wettrennen ist. Wer erreicht zuerst die nötige Gesamtpunktzahl. Noch unterhaltsamer wäre es aber gewesen, wenn es mehr Interaktion und Konkurrenz geben würde. Es sind eigentlich nur die fünf Schätze und das Gesamtergebnis, wo es richtig konfrontativ wird. Das ist beim Kartenspiel letztlich auch nicht anders. „Port Royal – Das Würfelspiel“ ist natürlich wieder ein Roll & Write Spiel, von denen es schon etliche gibt. Wer schon genug davon hat, braucht dieses hier nicht. Aber rein für sich genommen, ist „Port Royal – Das Würfelspiel” einfach gut gemacht. Es ist unterhaltsam und sieht dazu auch noch gut aus. Ein solides Familienspiel, das die Reihe der „Port Royal” Spiele würdig fortsetzt. 

„Port Royal – Das Würfelspiel”
Autor: Alexander Pfister
Verlag: Pegasus Spiele
Für 2 – 5 Personen
Ab 10 Jahren
Dauer: 20 – 50 Minuten
Preis: 25 Euro 

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