Raise

© Piatnik

Mathematik ist für viele Schülerinnen und Schüler schlicht das große Horrorfach. Die Matheprüfung das schlimmste anzunehmende Ereignis. Bei Gesellschaftsspielen ist es nun leider so, dass nicht wenige davon einen gewissen Anteil Mathematik in sich tragen. Oft geht es darum, die Wahrscheinlichkeit auszurechnen, mit der ein Ereignis eintritt. Es gibt aber auch Spiel, da muss richtig intensiv gerechnet werden. „Raise“ aus dem Hause Piatnik zählt zu diesen Spielen. Die Grundrechenarten Addition und Multiplikation stehen hier im Zentrum und Wahrscheinlichkeiten spielen dann auch noch eine Rolle.

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Wie funktioniert es?
„Raise“ ist eine Kombination aus Karten- und Würfelspiel. Grundsätzlich geht es darum Zahlenkarten möglichst so auszuspielen, dass sie mir viele Punkte einbringen. Von diesen Karten haben alle Spieler einen identischen Kartensatz, der aus 30 Karten besteht. Die Karten haben aber nicht nur einen Zahlenwert zwischen eins und sechs, sondern auch Symbole. Es gibt Diamant, Zahnrad, Wolke, Sanduhr und Glocke. Die Häufigkeit der Symbole auf den Karten ist unterschiedlich und auch die Verteilung der Werte. So gibt es nur wenige Diamant-Karten, die dafür aber hohe Zahlenwerte haben. Sechs dieser Karten ziehe ich und dann geht es los und es wird gewürfelt.

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Auf den sieben Würfeln sind dieselben Symbole, die es auf den Karten auch gibt. Die Würfel werden entsprechend ihrer Symbole an den Rand des Hauptspielplans gelegt. Dort ist jedes Symbol bereits einmal zu sehen, sodass es jedes Symbol mindestens einmal gibt, auch wenn keiner der sieben Würfel dieses Symbol zeigen sollte. Den größten Teil des Hauptspielplans nimmt eine Zählleiste ein, die sich wie eine Spirale zur Mitte des Spielplans hin verengt. Zunächst spielen alle Spieler gleichzeitig verdeckt eine Karte aus. Diese wird aufgedeckt und dann wird der Zahlenwert der Karte mit der Anzahl der gewürfelten Symbole multipliziert, das die Karte ebenfalls zeigt. Wer eine Glocken-Karte mit dem Zahlenwert drei spielt und es sind zwei Glockensymbole zu sehen, so darf ich meinen Spielstein entsprechend sechs Felder weit vorrücken. Nach der ersten, von allen gemeinsam und gleichzeitig gespielten Karte, ist nun immer die Person am Zug, die am weitesten hinten liegt.

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Sie muss Karten mit einem Wert ausspielen, die es erlauben am vorletzten Spieler vorbeizuziehen. Wer das nicht schafft, ist aus der Runde automatisch draußen und muss passen. Ich kann auch so einfach passen und aus der Runde aussteigen. Das kann sinnvoll sein, wenn ich zwar hohe Zahlenwerte auf meinen Karten habe, aber nur wenige Symbole auf Würfeln zu sehen sind, die meine Karten auch zeigen. Wer passt und aussteigt, füllt seine Handkarten bis zu sechs Karten auf. Es gewinnt die Runde, wer am Ende am weitesten vorne liegt oder noch allein übrig ist, weil alle anderen schon gepasst haben.

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Die Person bekommt alle ausgespielten Karten, die nämlich auch noch einen Siegpunktewert haben, und noch eine Punktekarte, die den Gewinn der Runde darstellt. Diese Punktekarte wird zu Beginn jeder Runde aufgedeckt. Abhängig von der Anzahl der Spieler gibt es pro Partie drei bis sechs dieser Punktekarten. Entsprechend wird über drei bis sechs Runden gespielt. Das Spiel endet, wenn alle Punktekarten vergeben wurden. Dann wird geschaut, wer die meisten Punkte gewonnen hat.

Einschätzung
„Raise“ ist ein abstraktes Karten und Würfelspiel, bei dem die Mathematik, Taktik und vor allem auch Glück klar im Vordergrund stehen. Die Grafik ist entsprechend nüchtern und funktional ausgefallen. Das gefällt sicher nicht jedem, aber zum Spiel passt es.

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Ich muss viel addieren und multiplizieren und ich muss lernen abzuschätzen, wie weit meine Karten reichen. Lohnt es sich noch mitzugehen oder steige ich aus? Manchmal muss ich auch zocken und so tun, als hätte ich noch Punkteträchtige Karten auf der Hand oder hoffen, dass die meine Mitspieler eben gerade nicht haben. Ich kann natürlich auch taktisch versuchen Punktestarke Karten bewusst zu sammeln, um eine Runde dann recht sicher zu gewinnen. Doch was ist schon sicher bei einem Spiel, in dem zufällig Karten gezogen und Würfel geworfen werden und die Kombination aus beidem passen muss. Da kann man schon richtig Pech haben, wenn man nur niedrige Zahlenwerte zieht und die Würfel dann auch nicht passen. Mit Frust muss man bei „Raise“ schon auch umgehen können oder man lernt es hier. Ansonsten ist „Raise“ sehr schnell erklärt und auch schnell gespielt. Es funktioniert mit zwei Personen genauso gut, wie mit vier oder fünf. Mit mehr Leuten macht es aber mehr Spaß. Es ist als Familienspiel so gut, wie als Erwachsenenspiel. Insgesamt macht es viel mehr Spaß als Thema und Optik zunächst vermuten lassen. Es steckt nämlich viel Spannung im Spiel.

„Raise“
Autor: Peter Prinz
Verlag: Piatnik
Für 2 – 5 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 20 Euro

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