Stich Rallye

© Amigo Spiele

Autorennen bei Brettspielen, die gibt es schon ewig. Oft über Würfel gesteuert, manchmal aber auch über Karten. Wie etwa bei DownForce von iello, das seit mehr als 25 Jahren seine Fans hat. Eine besondere Art des Kartenantriebs bietet nun „Stich Rallye“ des koreanischen Autors H.J. Kook, das bei Amigo Spiele erschienen ist.

Wie funktioniert es?
„Stich Rallye“ geht über drei Runden, in denen drei bis fünf Leute jeweils unterschiedlich viele Karten ausspielen und dabei versuchen durch erzielte (oder auch nicht erzielte) Stiche möglichst weit mit ihrem Auto voran zu kommen. Es gewinnt die Person, die mit ihrem Auto zuerst zweimal die komplette Rennstrecke absolviert hat oder, die vorne liegt, wenn drei Runden gespielt wurden.

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In der ersten Runde erhalten alle fünf, in der zweiten Runde sieben und in der dritten Runde neun Karten. Die Karten gibt es in drei Farben (Blau, Rot, Grün) und mit Werten von eins bis 15. Wobei in der Partie zu dritt oder zu viert nicht alle Karten zum Einsatz kommen. Alle Karten, die für ein Spiel benötigt werden, werden gemischt und die jeweilige Anzahl wird verdeckt verteilt. Die Autos in den gewählten Farben werden auf das Startfeld des Rennparcours gestellt. Zudem gibt es für jeden einen „Motor“. Dieser Motor besteht aus einer runden Scheibe, die wie eine Uhr auf neun Feldern verschiedene Zahlen von Null bis Sechzehn zeigt.

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In der Mitte der Scheibe gibt es einen Drehknopf in der zum gewählten Auto passenden Farbe. Zunächst steht jeder Motor auf der Null. Die Rennstrecke hat neben normalen Abschnitten auch Gefälle und Steigungen. Je nachdem welche Rennstrecke auf dem beidseitig bedruckten Spielplan gewählt wird, gibt es davon unterschiedlich viele. Der jeweilige Abschnitt spielt bei der Bewegung der Autos eine wichtige Rolle. Doch, bevor sich überhaupt was bewegt, müssen Karten ausgespielt werden. Wie immer gilt: Die zuerst gespielte Karte muss bedient werden. Wurde eine grüne Karte gespielt und ich habe eine grüne Karte, dann muss ich meine grüne Karte rauslegen. Habe ich aber keine grüne Karte, dann lege ich eine andere Farbe und gewinne damit den Stich. Es sei denn, nach mir kommt jemand, der auch keine grüne Karte hat und noch eine andere Farbe als ich spielt oder eine höhere Karte in meiner Farbe. Dann hat diese Person den Stich gewonnen. Wer den Stich gewinnt, zieht sein Auto um so viele Felder auf der Rennstrecke nach vorne, wie der niedrigste Kartenwert im Stich angibt.

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Andere Autos werden dabei übersprungen und diese Felder nicht mitgezählt. Landet ein Auto am Ende der Bewegung auf einer Gefällstrecke, dann rutscht das Auto bis zum Ende des Abschnitts; bei einer Steigung rollt es dagegen zurück auf den Beginn des Abschnitts. Gewinne ich den Stich nicht, dann drehe ich dafür meinen Motor um ein Feld hoch. Den Motor kann ich nutzen, sobald ich einen Stich gewinne und muss ihn am Ende einer Runde verwenden. Die erzielten Punkte auf dem Motor fahre ich dann mit meinem Auto noch zusätzlich. Sind in einer Runde alle Karten gespielt, werden wieder alle zusammengemischt und eine neue Runde beginnt. Sobald ein Auto die Rennstrecke zwei Mal komplett absolviert hat, endet das Rennen sofort und es gewinnt die Person, die dieses Auto steuert.

Einschätzung
„Stich Rallye“ ist ein schön gestaltetes, sehr unterhaltsames und leicht zugängliches Familienspiel. Die einzige Hürde, die ich überwinden muss, ist die etwas ungewöhnliche Stichregel. Diese muss mitunter zwei Mal erklärt werden. Ein kurzes durchgespieltes Beispiel hilft auch schon. Dann haben alle den Kniff verstanden.

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Und es ist gerade diese Regel, die dem Spiel den richtigen Kick und die nötige Spannung verleiht. Erfahrungen in Stichspielen helfen bei „Stich Rallye“ eindeutig. Wie bei allen Stichspielen sind auch hier Mitdenken und Mitzählen hilfreich, um zu wissen welche Karte ich wann spielen sollte. Doch es macht auch so Spaß, dazu trägt die Idee mit dem aufgedrehten Motor bei, den ich nutzen kann. Die ist wirklich gut und schafft eine schöne Balance im Spiel. Ich kann sogar bewusst versuchen möglichst wenige Stiche zu machen, um meinen Motor ordentlich hoch zu drehen. Doch Vorsicht: Wenn ich den Motor zu hoch drehe, dann ist das ein Nachteil, weil die Punktewerte auf dem Motor wieder nach unten gehen. Ein gutes Timing ist hier wichtig. Insgesamt ist „Stich Rallye“ für alle Familien, die Stichspiele und Rennspiele mögen die perfekte Kombination.

„Stich Rallye“
Autor: H.J. Kook
Verlag: Amigo Spiele
Für 3 – 5 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 25 Minuten
Preis: 20 Euro

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