Trekking – Reise durch die Zeit

© Game Factory

Durch die Zeit reisen zu können, ist ein Menschheitstraum. Zahlreiche Bücher und Filme zu dem Thema machen das deutlich. Dabei geht es von ernst, wie bei “Die Zeitmaschine” oder “Interstellar” bis zu lustig, wie bei “Zurück in die Zukunft” oder “Traumschiff Periode 1”. Und wäre es nicht tatsächlich großartig, einfach mal so durch die Zeit reisen zu können? Die großen Entdeckungen und Momente der Geschichte direkt mitzuerleben! “Trekking – Reise durch die Zeit”, das jetzt bei Game Factory erschienen ist, lädt jedenfalls zu so einer Reise ein. 


Wie funktioniert es? 

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Unsere Reise durch die Zeit treten wir mit der Hilfe von 120 Karten an. Davon sind 108 Geschichtskarten und zwölf sogenannte Vorfahrenkarten. Jede Geschichtskarte hat eine Jahreszahl und beschreibt ein Ereignis aus der Geschichte, das mit dieser Jahreszahl verbunden werden kann. Mein Ziel bei „Trekking – Reise durch die Zeit” ist es möglichst lange Reihen von chronologisch aufeinanderfolgenden Ereignissen aus der Geschichte zu bilden. Dafür bekomme ich am Ende des Spiels entsprechend viele Siegpunkte. Die Geschichtskarten sind aufgeteilt in drei Stapel. Jeder Stapel steht für einen Tag, an dem wir durch die Zeit reisen.

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Dabei sind an den drei Tagen die Zeiträume, in denen die geschichtlichen Daten liegen unterschiedlich verteilt. Ersichtlich wird das anhand einer Übersicht, die jedes Datum an jedem der drei Tage auflistet. So reicht die Zeitspanne am ersten Tag von 37.000 v. Chr. bis ins Jahr 1903. Am dritten Tag beginnt die Zeitspanne im Jahr 37. v. Chr. und endet 1994. So können wir 1707 der Musik von Johann Sebastian Bach lauschen oder im Jahr 377 v. Chr. Medizin mit Hippokrates studieren. Wir beginnen mit dem ersten Tag. Mischen alle Geschichtskarten dieses Tages und legen fünf davon in eine Reihe auf den zentralen Spielplan neben dem offenen Stapel dieses Tages.

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So stehen mir, wenn ich am Zug bin, sechs Karten zur Auswahl; denn auch die oberste Karte des Stapels kann ich wählen. Unterhalb der fünf ausgelegten Karten sind Symbole zu sehen. Diese Symbole und noch ein weiteres finden sich auch auf den Geschichtskarten. Mindestens eins der sechs Symbolen ist dort am unteren Rand jeder Karte zu sehen und eine Zahl zwischen eins und fünf. Die Zahl gibt an, wie viel Zeit ich verbrauche, wenn ich zu diesem Ereignis, das auf der Geschichtskarte beschrieben ist, in der Geschichte Reise.

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Festgehalten wird dieser Zeitverbrauch auf einer Uhr, die zwölf Stunden anzeigt. Wir platzieren jeweils eine Taschenuhr in der gewählten Farbe auf Zwölf Uhr. Die Symbole wiederum beziehen sich auf Aufgabenkarten, von denen ich jede Runde eine vor mir liegen habe. In vier Spalten gilt es die farblich passenden Marker zu sammeln, die dann in die entsprechenden Spalten gelegt werden. Das bringt Siegpunkte ein und Zeitkristalle.

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Die Zeitkristalle erlauben es mir, dass ich Zeit einspare, wenn ich eine Geschichtskarte wähle. Genau das mache ich nämlich, wenn ich am Zug bin. Ich wähle eine der offenen sechs Karten oder auch eine Vorfahrenkarte und lege sie vor mir ab. Dabei sollte ich versuchen eine chronologisch aufsteigende Reihe aus Karten zu bilden.

 

 

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Eine eben genommene Karte sollte also ein neueres Datum haben. Gelingt mir das nicht, muss ich eine neue Reihe mit Geschichtskarten bilden. Die alte Reihe wird zusammengeschoben und rumgedreht. Immer, wenn ich eine Geschichtskarte nehme, schiebe ich alle anderen Karte in der Auslage auf dem Spielplan dann nach rechts und schließe so die Lücke. Vom Nachziehstapel wird dann die Reihe ergänzt. Außerdem erhalte ich die auf der Geschichtskarte angegebenen Symbole in Form von Plastikmarkern. Zusätzlich bekomme ich auch den Markern von dem Platz, auf dem die Karte in der Auslage gelegen hat.

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Die erhaltenen Marker lege ich dann von oben nach unten in die entsprechenden Spalten meiner Aufgabenkarte. Sollte ich dabei Siegpunkte bekommen, werden die auf der zentralen Punkteleiste festgehalten. Erhalte ich Zeitkristalle, kommen die auf die dafür vorgesehene Ablage.

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Anschließend muss ich dann auf dem Ziffernblatt der Uhr so viele Felder mit meiner Taschenuhr vorgehen, wie die Zeit auf der Karte angibt. Wenn ich Zeitkristalle abgebe, kann ich die Zahl der Felder auf der Uhr verringern. Ich bin dann auch erst wieder dran, wenn alle anderen auf dem Zifferblatt an mir vorbeigezogen sind. Denn bei „Trekking – Reise durch die Zeit” ist immer die Person am Zug, deren Taschenuhr am weitesten hinten auf dem Ziffernblatt liegt oder – wenn mehrere gleich weit hinten sind – wesen Taschenuhr zuoberst liegt.

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Wenn ich das Feld mit der zwölften Stunde erreicht habe, endet die Runde – also der Tag – für mich. Haben alle das zwölfte Feld erreicht, dann ist die Runde komplett beendet. Nun werden alle Geschichtskarten dieser Runde, die noch auf dem zentralen Spielplan liegen abgeräumt und durch die Karten der nächsten Runde ersetzt. Nur die Vorfahrenkarten bleiben liegen. Sie dienen in jeder Runde als Joker. Wenn ich sie in meine Reihe mit Geschichtskarten lege, dann haben sie dasselbe Datum wie die Karte davor. Die Reihe meiner Geschichtskarten kann ich auch über das Ende der Runde hinaus verlängern. Sie könnte sich sogar über alle drei Tage – also Runden – erstrecken. Was aber wegen der Siegpunkteverteilung nicht unbedingt sinnvoll ist.

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Was ich aber nicht über das Rundenende hinaus fortsetzen kann, das ist meine Aufgabenkarte. Alle Marker werden abgeräumt und ich bekomme für die folgende Runde eine neue Aufgabenkarte. Nach drei Runden endet unsere Reise durch die Zeit. Dann werden zu den Siegpunkten, die ich im Laufe des Spiels über Aufgabenkarten holen konnte, noch die Punkte für meine Reihen addiert. Wer nun die meisten Punkte hat, hat gewonnen. 

  

Einschätzung
„Trekking – Reise durch die Zeit” ist mal eine wirklich unterhaltsame Art Geschichte näher zu bringen. Denn auf jeder Geschichtskarte gibt es zu dem Ereignis auch immer noch eine ausführliche Erklärung.

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Die kann ich dann lesen, wenn ich länger nicht am Zug bin. Was passieren kann, wenn ich zu große Sprünge in der Zeit mache und mit meiner Taschenuhr auf dem Ziffernblatt den anderen enteile. Manchmal ist das aber notwendig, um vielleicht meine persönlichen Aufgaben zu schaffen und viele Siegpunkte zu holen oder auch, um die zeitliche Reihenfolge meiner Karten einhalten zu können. Das ist aber manchmal echt schwer, weil es kaum zu steuern ist, welche Karten ich wann bekomme. Gerade im Spiel zu viert lohnt es sich oft nicht, sich die ausliegenden Karten genauer anzuschauen. Denn bis man wieder an der Reihe ist, kann sich alles verändert haben. Der Glücksanteil ist also relativ hoch. Aber trotzdem ist es nicht völlig willkürlich. Ich kann durch geschickte taktische Entscheidungen mir schon auch Vorteile verschaffen. Dabei hilft auch die Übersicht mit der Verteilung der Karten über die drei Runden.

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Vor allem ist „Trekking – Reise durch die Zeit” sehr unterhaltsam. Die Regeln sind leicht zu verstehen und es entsteht ein sehr schönes Spielgefühl. Bei mir kam das Thema auch sehr gut an, da ich mich für Geschichte interessiere, aber auch für Menschen, die nicht so Geschichtsinteressiert sind, könnte es ein Einstieg ins Thema sein. Die historischen Ereignisse finde ich sehr gut gewählt. Kriege und ähnlich Themen kommen nämlich nicht vor. Das macht es mir sympathisch. Die Idee des Spiels ist frisch und unverbraucht. Das Material finde ich sehr schön. Die Geschichtskarten sind wunderbar illustriert und das gesamte Design spricht mich an. Insgesamt ist „Trekking – Reise durch die Zeit” ein wirklich gutes Familienspiel und gerade auch für Leute, die sonst nicht so oft spielen geeignet. 

„Trekking – Reise durch die Zeit”
Autor: Charlie Bink
Verlag: Game Factory
Für 1 – 4 Personen
Ab 10 Jahren
Dauer:45 Minuten
Preis: 32 Euro 

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